Friedhof-Delle: FRIEDHOFSDELLE ['friːdhofs,dɛl]

Friedhof-Delle

rezent

Delle

Zu spätmhd. telle ‚Schlucht‘, frühnhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘. Die FlN verweisen vor allem auf kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese. - In Bettenhausen hat eine Umdeutung aus *Dinen- stattgefunden. Der BT geht dann vermutlich auf den FrauenN Dina, Dine zurück, einer Kurzform zu Christine u.ä., der im Raum zu dieser Zeit mehrfach historisch belegt ist.

Friedhof

Zu ahd. frîthof, mhd. vrîthof st. M. ‚Friedhof‘. Das Wort gehört zur Wortfamilie um frei (ahd. frîten ‚hegen‘) und ist erst sekundär unter Einfluss von nhd. Frieden zu Friedhof umgestaltet worden.

Delle

Zu spätmhd. telle ‚Schlucht‘, fnhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘. In Südhessen gilt daneben auch die Bedeutung ‚Senke, in der sich Wasser sammelt, nasse Stelle im Acker, in der Wiese und im Wald‘. Die FlN verweisen vor allem auf kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese. Als dialektale Standardformen erscheinen Dell(e) und mit Rundung des Stammvokals Döll(e). Tellig ist eine Adjektivableitung zum Substantiv Delle, für die eine Bedeutung ‚mit Dellen versehen, voll von Dellen‘ anzusetzen ist.

Friedhof

Zu ahd. frîthof, mhd. vrîthof st. M. ‚Friedhof‘. Das Wort gehört zur Wortfamilie um frei (ahd. frîten ‚hegen‘) und ist erst sekundär unter Einfluss von nhd. Frieden zu nhd. Friedhof umgestaltet worden. In Seligenstadt handelt es sich um den gefriedeten Platz vor dem Kloster1. In Pfungstadt und Seligenstadt ist der etymologisch korrekte Diphthong /ei/ belegt.

Delle

Karte 90

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

„Friedhof-Delle: FRIEDHOFSDELLE (Frohnhofen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/491476_friedhofsdelle> (aufgerufen am 28.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/491476