Schwengel-Hube: Schwengels hub gnant
Beleg
Standard-Flurname
Schwengel-Hube
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1568
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 69/2.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hube
Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen.
Schwengel
Die Namen gehen vermutlich auf mhd. swengel st. M. ‚was sich schwingt, Schwengel‘, ‚der bewegliche Teil an der Wasserpumpe‘ zurück und beziehen sich damit auf die Grundstücksform. In Grüningen konkurriert die Namensform im Diminutiv mit <nd>-Schreibungen, in denen wohl hyperkorrekt die mitteldt. Gutturalisierung /nd/ > /ng/ ‚rückgängig‘ gemacht wird. Warum in Hungen der Schwengel durch Blei spezifiziert wird, ist als Benennungsmotiv unklar.
Südhessisches Flurnamenbuch
Hube
Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). In den relativ jungen Waldhufendörfern des Odenwalds versteht man unter Hube „ein Landstück, das quer zum Bachlauf von einem Hügelkamm zum anderen reicht und eine Ackernahrung bildet“
Schwengel
Von den Belegen ist der in Eberstadt genannte Schwengelbrunnen klar als Brunnen mit einem Schwengel, d. h. einem beweglichen Hebelarm an der Wasserpumpe zu deuten, zu mhd. swengel st. M. ‚was sich schwingt, Schwengel‘. Ob die BergN in Bensheim und Güttersbach auch zu diesem Wort zu stellen sind oder zu dem für Knoden gesicherten FamN Schwengel, ist hingegen unklar; für Güttersbach allerdings ist Letzteres wahrscheinlich. Eine Verbindung mit dem ackerrechtlichen Begriff Schwengelrecht
Hessischer Flurnamenatlas
Hube
Karte 18
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schwengel-Hube: Schwengels hub gnant (Knoden)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/489952_schwengels-hub-gnant> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/489952