Hase-Lauf: im Hasenloff

Historischer Beleg aus Martinsthal  

Beleg

Standard-Flurname

Hase-Lauf

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1596

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 108, Urkunden Nr. 894.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hase

Zu ahd. haso, mhd. hase, has sw. M. ‚Hase‘. Die FlN weisen meist auf Stellen hin, an denen man häufig Feldhasen beobachten konnte (Hasensprung, -lauf, -spiel, -tänzer), zum Teil auch auf die Grenzpfosten von Niederwildgehegen, auf denen oft Hasen abgebildet waren (Hasenstell, -stock, -tritt, -geführt) und in denen gejagt wurde (Hasengarn). - Einige FlN gehen vielleicht auch auf die FamN Hase, Haas, Hass zurück.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hase

Zu ahd. haso, mhd. hase, has sw. M. ‚Hase‘. Die FlN weisen meist auf Stellen hin, an denen man häufig Feldhasen beobachten konnte (Hasensprung, -lauf ), zum Teil auch auf die Grenzpfosten von Niederwildgehegen, auf denen oft Hasen abgebildet waren (Hasenstock, -stecken, -säule). Dazu vermutlich auch Hosenbaum ( *Hasenbaum). Einige FlN gehen wohl auch auf die FamN Hase, Haas zurück (Babenhausen, Unter-Scharbach). Vereinzelt kann es auch Vermischung mit Hasel (mit unterschiedlich motivierter Veränderung der Liquide zum Nasal) (Spachbrücken, Zeilhard) gegeben haben. Hasenzahl, -wedel (auch -leuchter?) beziehen sich auf die Grundstücksform. Hasenrettich (Kirschhausen) ist amtlich umgedeutet aus *-rödich ‚wo gerodet wurde‘. Unklar ist der Beleg aus Semd.

Lauf

Wohl zu ahd. mhd. louf st. M. ‚Lauf, Umlauf‘, vermutlich hier in der jägersprachlichen Sonderbedeutung ‚mit hohen Tüchern eingefasster Platz, wohin das Wild zum leichteren Abschuss getrieben wird‘.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hase-Lauf: im Hasenloff (Martinsthal)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/487039_im-hasenloff> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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