Vieh-Under: an der Viehunter

Historischer Beleg aus Limbach  
Gemeinde
Hünstetten
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Vieh-Under

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1790

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 133, Akten Limbach Nr. 551-5.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Under

Die hier aufgeführten Namen gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ahd. untarn ‚Mittag‘, mhd. undern, untern st. M. ‚Mittag, Mittagessen‘, einer Ableitung von der Präposition ahd. untar in der Bedeutung ‚zwischen‘. Gemeint ist also eigentlich die Zwischenzeit zwischen Morgen und Abend. Von der Vorstellung der Mittagsruhe ausgehend, werden in FlN Rastplätze des Weideviehs und die Ruhestätten der Hirten und Schäfer benannt.

Vieh

Zu ahd. fihu, mhd. vihe, vehe st. N. ‚Tier, Vieh‘. Der Name bezieht sich auf die Gesamtheit der Haus- und Weidetiere. Teils verweisen die FlN auf Viehweiden, teils auf Wege und Gassen, die zur Weide hinführen. Trieb und Trift (s.d.) kann in beiden Bedeutungen verwendet werden. - Bei Viehmal in Frankenbach liegt Umdeutung vor. Zu Grunde dürfte liegen entweder mhd. *vêhe-bühel ‚Streit-, Fehde- Hügel‘ oder mhd. *vohe-bühel ‚Fuchs-, Füchsin- Hügel‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Under

Zu ahd. untarn ‚Mittag‘, mhd. undern, untern st. M. ‚Mittag, Mittagessen‘, einer Ableitung von der Präposition ahd. untar in der Bedeutung ‚zwischen‘. Gemeint ist also eigentlich die Zwischenzeit zwischen Morgen und Abend. Von der Vorstellung der Mittagsruhe ausgehend, werden in FlN Rastplätze des Weideviehs und die Ruhestätten der Hirten und Schäfer benannt. Die Belege in Astheim, Bensheim und Dietzenbach zeigen Gutturalisierung von /nd/ > /ŋ/, in Lorsch und Gumpersberg Assimilation von /nd/ > /n/.

Vieh

Zu ahd. fihu, mhd. vihe, vehe st. N. ‚Tier, Vieh‘. Der Name bezieht sich auf die Gesamtheit der Haus- und Weidetiere. Teils verweisen die FlN auf Viehweiden, teils auf Wege und Gassen, die zur Weide hinführen. Trieb, Treib und Trift (s. d.) kann in beiden Bedeutungen verwendet werden. - In Bürstadt schließen sich die Fluren unmittelbar an die ausgedehnte Viehweide an, so dass die Form Febitter offenbar aus *Viehweide entstellt ist und so amtlich wurde. In den historischen Belegen aus Seeheim 1516 und 1541 kennzeichnet gg die Füllung des Hiatus; in dem von 1541 scheint darüber hinaus eine Diphthongierung vorzuliegen.

Hessischer Flurnamenatlas

Under

Karte 43

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Vieh-Under: an der Viehunter (Limbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/484842_an-der-viehunter> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/484842