Spring-Hecke: in der Springheck

Historischer Beleg aus Eschenhahn  
Gemeinde
Idstein
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Spring-Hecke

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1778

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 133, Akten Eschenhahn Nr. 26/2.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Spring

Die Namen gehören, mit unterschiedlichem Sicherheitsgrad, alle zu mhd. sprinc st. N. ‚Sprung, Quelle‘ in der Bedeutung ‚Quelle‘, zu ahd. springan, mhd. springen st. V. ‚springen, herausspringen, entspringen, hervorquellen, sprudeln, fließen‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.

Spring

Die Namen gehören, mit unterschiedlichem Sicherheitsgrad, alle zu mhd. sprinc st. N. ‚Sprung, Quelle‘ in der Bedeutung ‚Quelle‘, zu ahd. springan, mhd. springen st. V. ‚springen, herausspringen, entspringen, hervorquellen, sprudeln, fließen‘. Das Wort ist in der Mundart seit langem untergegangen. Synonym ist das im Ablaut dazu stehende mhd. sprunc st. M., auch im Sinne von ‚Quelle‘. Der Beleg von 1455 aus Langen zeigt das Nebeneinander. Auch die anderen Namen in dieser Gemarkung gehören hierher, so auch der der früheren Springenmühle1. Das Vorkommen in Ober-Kainsbach geht nicht auf einen FamN zurück, sondern auf das quellenreiche Gebiet um das heutige Gasthaus Spreng an der Nibelungenstraße. Die Sprenkel-/Sprinkel-Namen in Groß-Umstadt/Klein-Umstadt beziehen sich auf eine noch bestehende Quelle, sodass der Name auf ein tautologisches *spring-quell zurückzuführen ist, das zwar nicht belegt ist, aber in der Namenbildung Brunkel und Bornkel entspricht. Sprachlich nicht ganz sicher ist die Zugehörigkeit des FlN Springer in Sprendlingen, wobei sich in -er vielleicht ein abgeschwächter GT (-hart, -rod ) verbirgt. Die Flur liegt in einem feuchten Waldgebiet.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Spring-Hecke: in der Springheck (Eschenhahn)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/474264_in-der-springheck> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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