Große-Schmer-Grund: IM GROSSEN SCHMERSGRUND
Weitere Belege
- 19. Jahrhundert, kopial 20. Jahrhundert: Im großen Schmersgrund
Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Grund
Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend.
Schmer
Das heutige dialektale Schmer ‚Fett; Schlamm, Schmutz‘ geht zurück auf ahd. smero, smer, mhd. smer st.N.M. ‚Fett, Schmer‘. In den FlN wird die vorherrschende dialektale Bedeutung ‚Fett‘ namengebend sein und sich auf die Bodenqualität beziehen (vgl. Schmand). Der mündliche Beleg in Ruttershausen weist dialektale Hebung /e:/ > /i:/ auf. In Gießen könnte wegen des Flexions-/s/ aber auch der im Raum historisch belegte FamN Schmer zu Grunde liegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Grund
Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. Dazu treten ziemlich häufig Diminutive mit den Suffixen -chen und -lein. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend. Auch bei Gewässern liegt die Bedeutung ‚tief‘ zu Grunde.
Schmer
Das heutige dialektale Schmer ‚Fett; Schlamm, Schmutz‘ geht zurück auf ahd. smero, smer, mhd. smer st. N. M. ‚Fett, Schmer‘. In den FlN wird die dialektale Bedeutung ‚Schlamm, Schmutz‘ namengebend sein. Schmerofen in Ober-Ramstadt geht auf eine mündliche Bezeichnung für den Schwärzofen (s. Schwärze) zurück.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Große-Schmer-Grund: IM GROSSEN SCHMERSGRUND (Zeilhard)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/464074_im-grossen-schmersgrund> (aufgerufen am 26.11.2025)
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