Gold-Ge-Länge: auf der goldgelenge

Historischer Beleg aus Grebendorf  
Gemeinde
Meinhard
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Gold-Ge-Länge

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Flurbuch, 1721

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Gold

Die Namen beziehen sich auf ahd. gold, mhd. golt st. N. ‚Gold‘. Wo sie schon ursprünglich hierher gehören, beziehen sie sich teils auf Stellen, wo tatsächlich oder angeblich Gold oder ähnlich Wertvolles gefunden wurde, teils war aber im übertragenen Sinne nur ein besonders fruchtbarer und ergiebiger Acker namengebend. Im Anschluss daran kann der Name gelegentlich als SpottN für schlechte Böden auftreten. Auch glänzender, glimmerhaltiger Boden oder gelb blühende Pflanzen können der Benennung zu Grunde liegen.

Länge

Zu ahd. langî, lengî, mhd. lenge st. sw. F., frühnhd. leng ‚Länge‘, einer Substantivbildung zu lang. Der FlN weist auf die langgestreckte Form eines Flurstückes hin. Mitunter hat Umdeutung aus -land - bedingt durch die Gutturalisierung /-nd/ > /ng/- stattgefunden, so in Langgöns.

Lange

Substantivbildung zum Adjektiv lang (s.d.).

Südhessisches Flurnamenbuch

Gold

Die Namen beziehen sich auf ahd. gold, mhd. golt st. N. ‚Gold‘. Wo sie schon ursprünglich hierher gehören, beziehen sie sich wie in Gernsheim und Mörlenbach teils auf Stellen, wo tatsächlich oder angeblich Gold oder ähnlich Wertvolles gefunden wurde1, teils war aber im übertragenen Sinne nur ein besonders fruchtbarer und ergiebiger Acker namengebend. Im Anschluss daran kann der Name gelegentlich als SpottN für schlechte Böden auftreten. Auch glänzender, glimmerhaltiger Boden oder gelb blühende Pflanzen können der Benennung zu Grunde liegen. Solche Namen wurden manchmal, so in Ober-Mumbach, zu Geldacker gewandelt. In Ober-Klingen liegt eine Umdeutung aus Galle vor2.

Länge

Zu ahd. langî, lengî, mhd. lenge st. sw. F., fnhd. leng ‚Länge‘, einer Substantivbildung zu lang. Der FlN weist auf die lang gestreckte Form eines Flurstücks hin, vereinzelt liegt ihm vielleicht auch ein nicht genau bestimmbares Feldmaß zu Grunde1. Von der Namenbildung her auffällig ist die pleonastische Form Lange Länge in Altheim, Dieburg und Münster. Der umgelautete Wurzelvokal erscheint in den Belegen aus Biblis, Wallerstädten und Weiher dialektal wieder zu /ɑ/ gesenkt.

Hessischer Flurnamenatlas

Länge

Karte 55

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gold-Ge-Länge: auf der goldgelenge (Grebendorf)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/421406_auf-der-goldgelenge> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/421406