Eis-Tal: AUF DEM EISTHAL
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Eis
Wohl zu ahd. mhd. îs st.N. ‚Eis‘. In den Eiskellern und -löchern wurden die aus dem Eis der Flüsse und Teiche geschlagenen Blöcke aufbewahrt, die im Sommer zur Kühlung der Lebensmittel dienten. - Der ungewöhnliche FlN Eiskachel in Wißmar geht auf mhd. îskachel M. ‚Eiszapfen‘ zurück. Da die Flur am Flusslauf der alten Lahn liegt, war wohl eine besondere Eisbildung in oder an dem Gewässer Benennungsmotiv.
Tal
Zu ahd. mhd. tal st.N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände.
Südhessisches Flurnamenbuch
Eis
Wohl zu ahd. mhd. îs st. N. ‚Eis‘. Sicher hierher gehören aber wohl nur die Eiskeller- und Eiswasser-Namen. In den Eiskellern wurden die aus dem Eis der Flüsse und Teiche geschlagenen Blöcke aufbewahrt, die im Sommer zur Kühlung der Lebensmittel dienten. Der Name Eiseiche in Erbuch benennt dagegen eine spezielle Eichenart, etwa die Trauben-Eiche (Quercus sessiflora).
Tal
Zu ahd. mhd. tal st. N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände. Die Thaler-Belege in Dornheim und Mosbach zeigen vermutlich eine sekundäre Pluralbildung. Die Abgrenzung zu Dohl ‚Abzugsgraben‘ ist wegen der mundartlichen Hebung von /ɑ/ > /o/ in Tal nicht immer sicher.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Eis-Tal: AUF DEM EISTHAL (Grandenborn)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/421199_auf-dem-eisthal> (aufgerufen am 27.11.2025)
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