Krappe-Acker: DER KRAPPENACKER
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.
Krappe
Krappe gehört in der Bedeutung ‚großer Haken zum Aufhängen‘ zu ahd. chrâpho, mhd. krapfe, krape sw. M. ‚Haken, Klammer‘. Das Wort ist im Hess. in der Regel nur in der kurzvokalischen und unverschobenen Form erhalten. Es handelt sich um einen FormN.
Südhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.
Krappe
Krappe gehört in der Bedeutung ‚großer Haken zum Aufhängen‘ zu ahd. chrâpho, mhd. krapfe, krape sw. M. ‚Haken, Klammer‘. Das Wort ist im Hessischen in der Regel nur in der kurzvokalischen und unverschobenen Form erhalten. Es handelt sich um einen FormN. Die Belege sind nicht mit Bestimmtheit von südhess. Krapp, Krappe ‚Rabe‘ zu trennen, das seit fnhd. Zeit bezeugt ist. Die Krappertswiese (Groß-Gumpen) kann aus *Krapp(en)-hart entstanden sein oder auf einen FamN zurückgehen.
Hessischer Flurnamenatlas
Krappe
Karte 60
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Krappe-Acker: DER KRAPPENACKER (Roda)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/401002_der-krappenacker> (aufgerufen am 26.11.2025)
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