Heil-Born: am heilsborn
Beleg
Standard-Flurname
Heil-Born
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
StA Freienhagen, Flur- und Zehntbuch, Ende 18. Jahrhundert
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch /r/-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, ‚Brunnen‘ entstanden.
Heil
Da der Heilgrund in Wetterfeld im Sumpfbereich der Lauter liegt, geht der Name, wie die historischen Belege in Altenhain, wohl nicht auf eine Nebenform von Halde (s. d.) zurück, sondern auf ahd. hulia, huli(wa), mhd. hülwe, hulwe st. sw. F. ‚Pfütze, Pfuhl, Sumpflache‘ zurück und erinnert so an die Bodenbeschaffenheit. Nach Verlust des Auslauts /-w(e)/ wurde der Stammvokal gedehnt und konnte so auch in die Prozesse der Diphthongierung und der Entrundung einbezogen werden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch r-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, mhd. brunne ‚Brunnen‘ entstanden. Das Diminutiv Börnchen erscheint in Bieber, Bürgel, Büttelborn, Dorndiel, Heppenheim, Klein-Gerau, Königstädten, Klein-Umstadt, Lampertheim?, Offenthal, Raibach, Weiterstadt, Wixhausen, Worfelden. Auffällig ist der Name Bornsprung in Trebur (GT zu springen), der sich zu Borkel (s. d.) und Brunkel (s. d.) stellt. Bornweichel (Gräfenhausen) scheint eine Zersprechung aus -weiher zu sein
Heil
Wo der FlN nicht auf den FamN Heil zurückgeht, handelt es sich wohl um Nebenformen von Halde ‚Abhang‘. Die Schreibung des ältesten Belegs aus Harreshausen könnte auf den PN Helf (s. d.) hindeuten. Die Heilrosengärten in Ober-Roden verdanken ihren Namen vermutlich dem Bewuchs mit Hundsrosen (Rosa canina), deren Hagebutten zu Heilzwecken verwendet wurden.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Heil-Born: am heilsborn (Freienhagen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/383947_am-heilsborn> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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