Straße-Acker: der strassenacker

Historischer Beleg aus Wiera  
Gemeinde
Schwalmstadt
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Straße-Acker

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Kataster Nr. 80, 1747

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Acker

Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.

Straße

Als Straße, ahd. strâz(z)a, mhd. strâze st. sw. F., werden in älterer Zeit in der Regel Fernverbindungswege bezeichnet, die deshalb besser ausgebaut sind. Das <i> in älteren FlN-Belegen ist Dehnungszeichen.

Südhessisches Flurnamenbuch

Acker

Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.

Straße

Als Straße, ahd. strâz(z)a, mhd. strâʒe st. sw. F., werden in älterer Zeit in der Regel Fernverbindungswege bezeichnet, die deshalb besser ausgebaut sind. Das gii in älteren FlN-Belegen ist Dehnungszeichen. - Straßburg (Wald-Michelbach) ist Name einer Häusergruppe in der Gemarkung mit Feld und Wiesen, vielleicht ein ScherzN, vielleicht nach einem HerkunftsN1.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Straße-Acker: der strassenacker (Wiera)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/370126_der-strassenacker> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/370126