Gaul-Rauf: vor dem gauls rauf
Beleg
Standard-Flurname
Gaul-Rauf
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
Staatsarchiv Marburg Bestand Kat. I Nr. Olberode B 7 · Stückbeschreibung Arcinsys
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Gaul
Zu spätmhd. gûl st. M. ‚Eber, Pferd‘, allgemein ‚männliches Tier‘; nach den Kompositionstypen aber durchweg ‚Pferd‘ als namengebendes Motiv. Namengebend waren meist Weideplätze oder Tränken für Pferde, mitunter die Form des Grundstücks (Gaulskopf). Gaulschinder bezieht sich auf schwierig zu bearbeitendes Gelände. In zwei Fällen ist eindeutig der FamN Gaul namengebend: Hans Gaul in Trais-Horloff (der aber auch auf den PN Hans Goll zurückgehen kann) und Heinz Gaul in Holzheim, wo der Name amtlich in unsinniges Gaulhengst entstellt wurde.
Südhessisches Flurnamenbuch
Gaul
Zu spätmhd. gûl st. M. ‚Eber, Pferd‘, allgemein ‚männliches Tier‘. Gaul erscheint wie Pferd nur in jüngeren FlN, daher ist von der Bedeutung ‚Pferd‘ auszugehen. Namengebend waren meist Weideplätze oder Tränken für Pferde. Gäulsschinder (Büttelborn) bezieht sich auf ein schwer zu bearbeitendes Gelände, dass „es die Gäule schindet“. Am toten Gaul in Wattenheim ist wohl ein EreignisN; die Flur Gaulstrappe (Wattenheim) an der Grenze nach Hofheim bezieht sich wohl auf eine Treppe am Halbmasgraben. In Dietzenbach liegt vielleicht ein BesitzerN zu Grunde.
Rauf
Das Benennungsmotiv des Namens ist unklar. Ob es sich bei dem ortsnahen Flurstück um eine Delle handelt, an der Flachs gerauft wurde oder an der eine Futterraufe stand, lässt sich nicht entscheiden.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gaul-Rauf: vor dem gauls rauf (Olberode)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/352738_vor-dem-gauls-rauf> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/352738