Schmer-Kaute: DIE SCHMERKAUTE
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Kaute
Zu spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jahrhunderts beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute im GT. In Eisenkauten wurde Eisen im Tagebau abgebaut; die zahlreichen Leimenkauten dienten der Lehmgewinnung.
Schmer
Das heutige dialektale Schmer ‚Fett; Schlamm, Schmutz‘ geht zurück auf ahd. smero, smer, mhd. smer st.N.M. ‚Fett, Schmer‘. In den FlN wird die vorherrschende dialektale Bedeutung ‚Fett‘ namengebend sein und sich auf die Bodenqualität beziehen (vgl. Schmand). Der mündliche Beleg in Ruttershausen weist dialektale Hebung /e:/ > /i:/ auf. In Gießen könnte wegen des Flexions-/s/ aber auch der im Raum historisch belegte FamN Schmer zu Grunde liegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Kaute
Zu spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jh.s beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute im GT. Ob auch der Beleg aus Wattenheim (als Diminutiv) hierher gehört, ist ungewiss.
Schmer
Das heutige dialektale Schmer ‚Fett; Schlamm, Schmutz‘ geht zurück auf ahd. smero, smer, mhd. smer st. N. M. ‚Fett, Schmer‘. In den FlN wird die dialektale Bedeutung ‚Schlamm, Schmutz‘ namengebend sein. Schmerofen in Ober-Ramstadt geht auf eine mündliche Bezeichnung für den Schwärzofen (s. Schwärze) zurück.
Hessischer Flurnamenatlas
Kaute
Karte 94
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schmer-Kaute: DIE SCHMERKAUTE (Niedermöllrich)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/349931_die-schmerkaute> (aufgerufen am 28.11.2025)
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