Kahl-Ofen: DER KAHLOFEN [kahlowe]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Kahl
Zu ahd. calo, mhd. kal ‚kahl‘. Namengebend waren kahle, unbewachsene oder gerodete Flächen. - Vermengung mit kalt, dialektal /ka:l/ ist leicht möglich.
Ofen
Zu ahd. ovan, mhd. oven st. M. ‚Backofen, Schmelzofen‘. Bei Anlagen im Feld handelt es sich oft um Öfen, in denen Ziegel gebrannt wurden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Kahl
Zu ahd. calo, mhd. kal ‚kahl‘. Namengebend waren kahle, unbewachsene oder gerodete Flächen. Belege mit Stammvokal /o/, wie in Darmstadt, zeigen wohl einen dialektal verdumpften Stammvokal und gehören daher hierher und nicht zu Kohle. Schwieriger ist dagegen die Abgrenzung von nhd. kalt, denn auch kahl und kalt können in der Mundart zusammenfallen. Die Abgrenzungsschwierigkeit gilt vereinzelt auch für kahl und Kalb (s. d.).
Ofen
Vielfach ist kaum zu entscheiden, ob der FlN auf einen PN oder das Appellativ ahd. ovan, mhd. oven st. M. ‚Backofen, Schmelzofen‘ zurückführt. Eindeutig sind nur Belege wie Ofenhitzers-, die auf FamN verweisen, und Komposita wie Ofenkaute, die an Schmelzgruben erinnern. Die übrigen Belege können gleichermaßen auf den PN Ofo, Offo oder auf die Existenz von Schmelzöfen bezogen sein.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kahl-Ofen: DER KAHLOFEN (Merzhausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/344906_der-kahlofen> (aufgerufen am 28.11.2025)
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