Moos-Winkel: im mooswinkel

Historischer Beleg aus Mellnau  

Beleg

Standard-Flurname

Moos-Winkel

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

?, Flurbuch, 1783

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Moos

Zu ahd. mhd. mos st. N. ‚Sumpf, Moor; Moos‘. Die FlN beziehen sich zumeist auf die ältere Bedeutung des Appellativs und verweisen so auf feuchte, sumpfige Landstriche.

Winkel

Zu ahd. winkil, mhd. winkel st. M. ‚Winkel, Ecke, Ende, abseits gelegener Raum‘. Es handelt sich vielfach, insbesondere bei Komposita mit dem GT Winkel, um einen FormN für spitz zulaufende, von einer Weg- oder Flussbiegung oder einem Knick im Grenzverlauf begrenzte Flurstücke. Daneben tragen auch weit abgelegene oder verborgene Stellen häufig den Namen im Winkel. In drei Orten ist der FormN Winkelhaken bezeugt, der auf frühnhd. winkelhaken ‚aus zwei rechtwinklig miteinander verbundenen Linealen gebildetes Werkzeug aus Holz oder Metall‘ zurückgeht. Entsprechend auch Winkeleisen als FormN.

Südhessisches Flurnamenbuch

Moos

Zu ahd. mhd. mos st. N. ‚Sumpf, Moor; Moos‘. Die FlN beziehen sich zumeist auf die ältere Bedeutung des Appellativs und verweisen so auf feuchte, sumpfige Landstriche. Der Name mosahart/mosehart wird rechts der Mossau lokalisiert, lässt sich aber keiner Gemarkung sicher zuordnen. In den Namen aus Ober-Scharbach und Unter-Schönmattenwag haben sich die Adjektivableitungen moosig und mosicht erhalten. In Auerbach zeigt die Kollektivbildung in den historischen Belegen Dehnungs-tii; in Hirschhorn ist Umdeutung aus Mast möglich. Allerdings weist auch die mündliche Form in Wald-Michelbach unorganisches /t/ im BT auf; das entspricht der im Odenwald üblichen Aussprache.

Winkel

Zu ahd. winkil, mhd winkel st. M. ‚Winkel, Ecke, Ende, abseits gelegener Raum‘. Es handelt sich vielfach, insbesondere bei Komposita mit dem GT Winkel, um einen FormN für spitz zulaufende, von einer Weg- oder Flussbiegung begrenzte Flurstücke. Daneben tragen auch weit abgelegene oder verborgene Stellen häufig den Namen Im Winkel. Die Belege aus Gernsheim, Langwaden und Rod(BGS) beziehen sich auf ein Waldgebiet bei Gernsheim, Kr. Groß-Gerau, wo der Winkelbach (s. d.) einen großen Winkel bildet. Zweimal bezeugt ist der FormN Winkelhaken (Ellenbach, Münster), der auf fnhd. winkelhaken ‚aus zwei rechtwinklig miteinander verbundenen Linealen gebildetes Werkzeug aus Holz oder Metall‘ zurückgeht.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Moos-Winkel: im mooswinkel (Mellnau)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/293877_im-mooswinkel> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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