Los-Acker: der losacker
Beleg
Standard-Flurname
Los-Acker
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
Staatsarchiv Marburg, Flurbuch und Karte, 1765
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.
Los
Zu ahd. lôz ‚Los, Schicksal, Spruch; Anteil; Stand‘, mhd. lôz st.N.M. ‚Los, Auslosung, Weissagung durch das Los; Recht; gerichtliche Teilung, Erbteilung‘ oder zu ahd. mhd. luz st. M. ‚Los, durch das Los zugefallener (Land-) Teil‘. Lautlich wie semantisch stehen die beiden Wörter einander so nahe, dass sich ihnen die durchweg jüngeren Los-Namen nicht eindeutig zuordnen lassen, es sei denn, sie treten im Plural auf: Die Form Löser (s.d.) geht auf mhd. lôz zurück. Die FlN verweisen auf Gemeindeland, das in bestimmten Abständen durch Losentscheid unter den Ortsbürgern verteilt wurde.
Südhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.
Los
Zu ahd. lôz ‚Los, Schicksal, Spruch; Anteil; Stand‘, mhd. lôz st. N. M. ‚Los, Auslosung, Weissagung durch das Los; Recht; gerichtliche Teilung, Erbteilung‘ oder zu ahd. mhd. luʒ st. M. ‚Los, durch das Los zugefallener (Land-) Teil‘. Lautlich wie semantisch stehen die beiden historischen Wörter einander so nahe, dass sich die durchweg jüngeren Los-Namen ihnen nicht eindeutig zuordnen lassen, es sei denn, sie treten im Plural auf: Die Form Löser geht auf mhd. lôz, die südhess. Form Lüssen dagegen auf mhd. luʒ zurück
Hessischer Flurnamenatlas
Los
Karte 4
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Los-Acker: der losacker (Ockershausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/272410_der-losacker> (aufgerufen am 28.11.2025)
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