Wittum-Land: Wittum-Land
Weitere Belege
- das weddemeland
[Quellenangabe und Belegjahr fehlen]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Land
Zu ahd. lan, lant ‚Land, Gegend, Gebiet; Erde, Feld; Ufer‘, mhd. lant st.N. ‚Land, Erde, Gebiet, Heimat‘. Die Namen beziehen sich entweder ganz allgemein auf ein Stück Feld, Ackerland, urbare Fläche, oder sie heben auf den Unterschied zu einem benachbarten Gewässer ab. Das gilt besonders für die Namen, in denen Land GT ist. Land als BT kommt verhältnismäßig selten vor, hauptsächlich als Landstraße und als Landwehr, zu mhd. lantwer st. F., lantgewer(e) st. sw. F. (s. Lampert). Auch Landhege bezeichnet Landwehren, und die Landhöhe in Holzheim bezieht sich auf den Limes (Jung).
Wittum
Zu ahd. widamo, mhd. wideme, widem sw. st. M. st. F., hier in der Bedeutung ‚Dotierung einer Kirche, bes. die Grundstücke und dann auch die Grundstücke und Gebäude selbst, bes. der Pfarrhof‘. In Anlehnung an das Suffix /-tum/ entstehen im 15., 16. Jahrhundert. Varianten wie Widum und Witthumb. Die Formen mit der Schreibung <-tt-> im Inlaut dürften sich aber besonders durch das Vorbild von frühnhd. witwe - über den Einfluss der zweiten Bedeutung ‚Brautgabe‘ für Wittum - vermehrt haben. Die FlN weisen in der Regel auf kirchlichen Grundbesitz hin.
Südhessisches Flurnamenbuch
Land
Zu ahd. lan, lant ‚Land, Gegend, Gebiet; Erde, Feld; Ufer‘, mhd. lant st. N. ‚Land, Erde, Gebiet, Heimat‘. Die Namen beziehen sich entweder ganz allgemein auf ein Stück Feld, Ackerland, urbare Fläche, oder sie heben auf den Unterschied zu einem benachbarten Gewässer ab, oder sie verweisen auf die Grenze bzw. den Besitz einer Territorialherrschaft. Namensimplizia sind äußerst selten; die einzige Singularform kommt im Namen eines Flurstücks an der Gemarkungsgrenze zwischen Siedelsbrunn und Wald-Michelbach vor, Pluralformen erscheinen in den historischen Belegen aus Langen, Schaafheim und Traisa. Allertshofen diese Namen weisen wohl auf nicht näher bestimmte Stücke Ackerland hin. Bei den zahlreichen Namenkomposita kommen einige Kombinationstypen besonders häufig vor. Landgraben ist oft der Name eines Grenzgrabens, der einzelne Feldstücke oder ganze Herrschaftsbereiche voneinander abtrennt (manchmal gleichbedeutend mit Landwehr), oft bezieht er sich auch auf einen der durch das Land ziehenden Be- oder (im Ried häufiger) Entwässerungsgräben, die seit der frühen Neuzeit angelegt wurden. Als GewN kommt Landgraben in drei Fällen vor: 1. links zur Weschnitz, 2. rechts zum Fanggraben, links zur Modau, 3. rechts zur Modau. Landdamm oder Landdeich heißt ein Hochwasserdamm (meist am Rhein), der das dahinter liegende Land vor Überflutung schützt. Als Landstraße (auch: Landweg) wird ein überörtlicher Verkehrsweg bezeichnet. Landhege (Groß-Gerau) und Landpfahl (Wolfskehlen) sind andere, seltenere Namen für eine Landwehr (s. d.)
Wittum
Zu ahd. widamo, mhd. wideme, widem sw. st. M. st. F., hier in der Bedeutung ‚Dotierung einer Kirche, bes. die Grundstücke und dann auch die Grundstücke und Gebäude selbst, bes. der Pfarrhof‘. In Anlehnung an das Suffix -tum entstehen im 15., 16. Jh. Varianten wie Widum und Witthumb. Die Formen mit der Schreibung .-tt-- im Inlaut dürften sich aber besonders durch das Vorbild von fnhd. witwe - über den Einfluss der zweiten Bedeutung ‚Brautgabe‘ für Wittum - vermehrt haben. Die FlN weisen in der Regel auf kirchlichen Grundbesitz hin. So liegt in Verbindung mit dem GT -hof mhd. widemhof ‚Pfarrhof‘ zu Grunde; in Verbindung mit -hube, mhd. widemhuobe, kann aber auch weltlicher Besitz namengebend gewesen sein.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wittum-Land: Wittum-Land (Obervellmar)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/251353_wittum-land> (aufgerufen am 26.11.2025)
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