Wolf-Hart-Wert: heißet wolffharts werde
Beleg
Standard-Flurname
Wolf-Hart-Wert
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
ca. 1420
Quelle
Staatsarchiv Wertheim, Fürstl. Löwenstein-Wertheimisches Gemeinschaftl. Archiv, Rep. 24, Nr. 40a.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hart
Zu mhd. hart st. M.N.F. ‚Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden. Das dialektal untergegangene Wort zeigt in den FlN meist fem. Genus. Angehängtes Genitiv-/s /führt verschiedentlich zur Schreibung <Harz>; vereinzelt weisen diese Namen vielleicht aber auch auf Örtlichkeiten hin, die bei der Harzgewinnung eine Rolle spielten. - In Watzenborn-Steinberg scheint Umdeutung aus Hader (s.d.) vorzuliegen.
Wert
Zu ahd. warid, werid ‚Insel‘, mhd. wert st. M. ‚Insel, Halbinsel, erhöhtes, wasserfreies Land zwischen Sümpfen, Ufer‘. Neben der Leitform wert steht wirt mit Hebung des Stammvokals /e/ > /i/.
Wolf
Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin. Die Wolfsfurt ist der Name des alten Lahnübergangs am Hoppenstein im Zuge der karolingischen Weinstraße. Wo der FamN Wolf vorliegt, kann formal nicht festgestellt werden. Er ist auch historisch im Raum bezeugt. - Die Bedeutung von Wolf(s)zug ist unklar (s. Zug).
Südhessisches Flurnamenbuch
Hart
Zu mhd. hart st. M. N. F. ‚Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden. Das dialektal untergegangene Wort zeigt in den FlN meist fem. Genus und der Stammvokal ist oft zu /o/ verdumpft. Bei Hertel handelt es sich um eine Verkleinerungsform mit -el-Suffix, bei Hartling (Lampertheim) um eine Ableitung oder einen FamN. Angehängtes Genitiv-s führt verschiedentlich zur Schreibung dHarz-H; vereinzelt weisen diese Namen vielleicht aber auch auf Örtlichkeiten hin, die bei der Harzgewinnung eine Rolle spielten. Manchmal ist Vermischung mit dem Adjektiv hart (Gräfenhausen, Klein-Krotzenburg) oder dem Substantiv Herd(e) möglich.
Wert
Zu ahd. warid, werid ‚Insel‘, mhd. wert st. M. ‚Insel, Halbinsel, erhöhtes, wasserfreies Land zwischen Sümpfen, Ufer‘. Neben der Leitform wert steht wörth mit Rundung des Stammvokals.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wolf-Hart-Wert: heißet wolffharts werde (Wersau)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/212690_heisset-wolffharts-werde> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/212690