Silber-Born: BEIM SILBERBORN
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch /r/-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, ‚Brunnen‘ entstanden.
Silber
Zu ahd. sil(a)bar, mhd. silber st. N. ‚Silber‘, einer keltisch oder slavisch vermittelten Entlehnung aus einer unbekannten Sprache des vorderen Orients. Die Namengebung beruht hin und wieder auf Silberabbau, meist aber auf tatsächlichen oder sagenhaften Schatzfunden oder bildlich auf dem silbrigen visuellen Eindruck der benannten Objekte. - In einigen Fällen scheint aber eine Umdeutung vorzuliegen, so in Heuchelheim. Hier handelt es sich um ein schmales, spitzes Landstück, das in die Gießener Gemarkung hineinstößt und deshalb eher zu Salband, mhd. selpende st. N. ‚das Zettelende an Geweben‘, bildlich übertragen auf ‚Ackerstreifen, Grundstücksrand‘, gehört.
Südhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch r-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, mhd. brunne ‚Brunnen‘ entstanden. Das Diminutiv Börnchen erscheint in Bieber, Bürgel, Büttelborn, Dorndiel, Heppenheim, Klein-Gerau, Königstädten, Klein-Umstadt, Lampertheim?, Offenthal, Raibach, Weiterstadt, Wixhausen, Worfelden. Auffällig ist der Name Bornsprung in Trebur (GT zu springen), der sich zu Borkel (s. d.) und Brunkel (s. d.) stellt. Bornweichel (Gräfenhausen) scheint eine Zersprechung aus -weiher zu sein
Silber
Zu ahd. sil(a)bar, mhd. silber st. N. ‚Silber‘, einer keltisch oder slavisch vermittelten Entlehnung aus einer unbekannten Sprache des vorderen Orients. Die Namengebung beruht in Nieder-Modau/Ober-Ramstadt auf Silberabbau, sonst aber meist auf tatsächlichen oder sagenhaften Schatzfunden oder bildlich auf dem silbrigen, visuellen Eindruck der benannten Objekte. Silbersee (Raidelbach) ist ein verbreiteter produktiver junger Name für durch Kiesabbau entstandene Seen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Silber-Born: BEIM SILBERBORN (Friedewald)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/206474_beim-silberborn> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/206474