Kirmes-Esch: KIRMESESCH [kaermesoesch]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Esch
Hier sind die Belege zusammengestellt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ahd. ezzisc, ‚Saat‘, mhd. ezzisch st. M. ‚Saat, Saatfeld‘, mittelniederdeutsch esch ‚Feldflur‘ in der Bedeutung ‚das gesamte Ackerfeld einer Gemarkung‘ oder ‚Abteilung des Saatfeldes im System der Dreifelderwirtschaft‘ gehören. Vermengung mit Esche ist möglich.
Kirmes
Mittelhess. Kirmes ‚Kirchweih‘ ist entstanden durch Kontraktion von mhd. kirchmesse st. F., schon mhd. kirmesse. Vermutlich wurden im Kirmesstrauch die Bäume und Zweige geschlagen, die zum Kirmesfest gebraucht wurden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Esch
Die Deutung ist vielfach unsicher, weil mehrere gleich lautende Appellative zu Grunde liegen können. In Hessen selten, aber in älteren Namenformen denkbar ist ahd. ezzisc, ‚Saat‘, mhd. eʒʒisch st. M. ‚Saat, Saatfeld‘, mittelniederdt. esch ‚Feldflur‘ in der Bedeutung ‚das gesamte Ackerfeld einer Gemarkung‘ oder ‚Abteilung des Saatfeldes im System der Dreifelderwirtschaft‘. Am wahrscheinlichsten ist die Zugehörigkeit des Belegs aus Groß-Gerau. Die übrigen Namen können auch spätere Umdeutungen sein, oder sie gehen schon ursprünglich auf ahd. asca, mhd. asche, esche sw. F. M. ‚Asche‘ oder auf ahd. asca, mhd. asch st. M. ‚Esche‘ zurück. Wo von ‚Asche‘ auszugehen ist, dürfte eine Form der Brandrodung Benennungsmotiv gewesen sein.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kirmes-Esch: KIRMESESCH (Braunhausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/204600_kirmesesch> (aufgerufen am 25.11.2025)
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