Zug-Loch: in dem sogenannten zug loch

Historischer Beleg aus Steinbach  
Gemeinde
Michelstadt
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Zug-Loch

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1776

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 4, Breuberg Nr. 2.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Loch

Wohl meist zu ahd. loh, loch ‚Loch, Öffnung, Hähle‘, mhd. loch st.N. ‚Gefängnis, Versteck, Höhle, Loch, Öffnung‘. In FlN bezieht sich Loch auf alle Arten von Geländevertiefungen, von der sanften Mulde bis zum steilen Taleinschnitt. Vermengungen bestehen mit anderen Namen, vor allem mit Loh und Lache 2 (s.d.).

Zug

Zu ahd. zug, mhd. zuc st. M. ‚Handlung des Ziehens; Streich, Schlag; Vorrichtung zum Ziehen, Aufziehen, Ziehgerät; Gespann; Bewegung nach einer Richtung fort, Wanderung, Weg, Zug bes. gegen den Feind‘. Die Namen gehen vermutlich auf unterschiedliche Benennungsmotive zurück. In Muschenheim ist mit Langer Zug ein langgezogenes Feld an der Grenze zu Eberstadt bezeichnet. Die FlN in Hungen mit dem BT Wolf sind schwer zu deuten. Vielleicht handelt es sich um ein Gebiet, durch das Wölfe zogen, vielleicht aber auch um eine Art Wolfsfalle.

Südhessisches Flurnamenbuch

Loch

Wohl meist zu ahd. loh, loch ‚Loch, Öffnung, Höhle‘, mhd. loch st. N. ‚Gefängnis, Versteck, Höhle, Loch, Öffnung‘. In FlN bezieht sich Loch auf alle Arten von Geländevertiefungen, von der sanften Mulde bis zum steilen Taleinschnitt. Allerdings ist mit einer größeren Zahl von Überschneidungen mit anderen Namen zu rechnen: Lache1 ‚kleineres stehendes Gewässer‘ (Darmstadt?, Gräfenhausen? u. a.), Lache2 ‚Grenzmarkierung‘ (so vielleicht im mehrfach vorkommenden Namen Lochweg) oder auch Loh ‚Gehölz, Wäldchen‘ (Erzhausen, Langen, Lindenfels?), vor allem bei den Diminutiven. Dem FlN aus Laudenau liegt der FamN Loch zu Grunde; Löcher als BT von Namenkomposita muss nicht immer als Pluralform von Loch aufgefasst werden, sondern kann auch auf einen FamN Locher oder Loher (Braunshardt) zurückführen.

Hessischer Flurnamenatlas

Loch

Karte 123

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Zug-Loch: in dem sogenannten zug loch (Steinbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/202254_in-dem-sogenannten-zug-loch> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/202254