Ritsch-Rain: Ritschrain

Historischer Beleg aus Pfaffen-Beerfurth  

Beleg

Standard-Flurname

Ritsch-Rain

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

19. Jahrhundert

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Rain

Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. - Vereinzelt kann auch ein PN namengebend sein, so bei der Reynewiesen 1489 in Oppenrod, wo gleichzeitig eine Reyne Elsen als Eigentümerin genannt wird (Eckhardt).

Ritsch

Zu mhd. rosche, rotsche, rusche, rütsche, rutsche sw. st. F. ‚jäher Bergabhang, Fels‘; entlehnt aus galloromanisch *rocca ‚Fels‘. Die Namen verweisen damit in der Regel auf steile Geländestellen, wo lockeres Erdreich und Geröll ins Rutschen kamen. - Aus der Nebenform Rütsche entstand die im Untersuchungsgebiet weit vorherrschende entrundete Form Ritsch, Retsch.

Südhessisches Flurnamenbuch

Rain

Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. Im Südhess. ist die Bedeutung ‚mit Gras bewachsener Abhang; steiler Abhang an der Längsseite von terrassenförmig am Hang liegenden Äckern‘ vorherrschend; mit ungefähr gleicher Bedeutung wird (in FlN seltener) das Wort Rech verwendet. Ein Wechsel von Rain und Rech in FlN kommt in Südhessen jedoch nur in Ausnahmefällen vor. Formen mit einfachem Stammvokal sind in der Mundart häufig, in schriftlichen Belegen selten (etwa in Götzenhain, Viernheim). Im Westen sind Vermischungen mit dem GewN Rhein möglich. In Babenhausen hat eine Umdeutung stattgefunden1.

Ritsch

Zu mhd. rosche, rotsche, rusche, rütsche, rutsche sw. st. F. ‚jäher Bergabhang, Fels‘, nhd. Rutsche ‚steiler Hang, abschüssiges steiniges Gelände‘, entlehnt aus gallorom. *rocca ‚Fels‘. Die Namen verweisen in der Regel auf steile Geländestellen, wo lockeres Erdreich und Geröll (oder der Pflug) ins Rutschen kamen. Aus der Nebenform Rütsche entstand im Südhess. durch Entrundung die Form Ritsch. Dem FlN in Bad König liegt aber vielleicht ein PN zu Grunde. In Brandau und Darmstadt1 hat es Umdeutungen zu Ritzstein bzw. Rittstein gegeben.

Hessischer Flurnamenatlas

Rain

Karte 83

Ritsch

Karte 98

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ritsch-Rain: Ritschrain (Pfaffen-Beerfurth)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/199948_ritschrain> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/199948