Bal-Schleiche: an deme balslyche

Historischer Beleg aus Fechenheim  

Beleg

Standard-Flurname

Bal-Schleiche

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

kopial 14. Jahrhundert

Quelle

Arnsburger Urbar

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Bal

Unklar. Sprachlich ist ein Anschluss an mhd. bale st. M. ‚Böses, Unrecht‘ ohne Schwierigkeiten möglich. Dieses Abstraktum ist sonst in FlN aber nicht bezeugt. An einen Zusammenhang mit Ballei (s.d.) ist wegen der Entfernung zu dieser Lage nicht zu denken, auch sprachlich wäre eine so frühe Zersprechung des Wortes unwahrscheinlich.

Schleiche

Das Lemma Schleiche findet sich nur im GT des Lemma-Kombinationstyps Diebschleiche. Nach dem fem. Genus und der Schreibung von 1366 könnte der GT mhd. lîch st. F. ‚Leib, Körper, Leiche‘ sein. Dann könnte es sich um einen Ereignisnamen handeln im Zusammenhang mit dem Tod eines Diebes. Von der Sache liegt als Motiv näher, ahd. slih, mhd. slich st. M. ‚leise gleitender Gang, Schleichweg‘ als GT zu Grunde zu legen und den FlN als ‚Schleichweg von Dieben‘ zu verstehen

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bal-Schleiche: an deme balslyche (Fechenheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/198298_an-deme-balslyche> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/198298