Wasser-Rolle: in die waßerroll

Historischer Beleg aus Frauenstein  
Gemeinde
Wiesbaden
Landkreis
Wiesbaden
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Wasser-Rolle

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1688

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 102, Akten Nr. 478a.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Rolle

Beide Örtlichkeiten liegen an Gewässern: der Lahn und der Wetter. Es ist deshalb nahe liegend, zur Deutung hess. Rolle ‚Wasserablauf aus Holz‘ (HNassWb) bzw. ‚Pflaster aus hochkant gestellten Steinen in einem Bachlauf‘ (Vielsmeier) heranzuziehen. Der Name bezieht sich dann auf eine Form der Wasserregulierung. In Lollar ist aber wahrscheinlicher, dass der Name von den schweren Fuhrwerken (Rollwagen) herrührt, mit der Fuhrleute (Roller) hier die Lahn queren konnten.

Wasser

Zu ahd. wazzar, mhd. wazzer st.N. ‚Wasser (als Element), Gewässer, Fluss‘. Benannt werden Gewässer und feuchte Flurstücke, aber auch Einrichtungen zur Regulierung und Gewinnung von Wasser. Hierzu gehört in unserem Verbreitungsgebiet nur das heute nicht mehr gebräuchliche Wasserhaus (mündlicher Beleg aus Röthges), das eine gemauerte Wasserkammer bezeichnet, sowie die Wasserstube. Bei den meisten Komposita handelt es sich um durchsichtige Bildungen wie Wasserloch, -wiese und -graben. Wasserfall (mit wechselndem Genus) kann auf natürliche Wasserfälle, aber auch auf künstlich angelegte Wasserfallen als kleine Staufstufen mit einer beweglichen Schleuse verweisen. Mitunter verbietet das Gelände eine solche Erklärung wie in Großen-Linden (Schulte), so dass hier an Umdeutung (etwa aus *Wasserfang) zu denken ist.

Südhessisches Flurnamenbuch

Wasser

Zu ahd. wazzar, mhd. waʒʒer st. N. ‚Wasser (als Element), Gewässer, Fluss‘. Benannt werden Gewässer und feuchte Flurstücke, aber auch Einrichtungen zur Regulierung und Gewinnung von Wasser. Hierzu gehören Wasserwerk, -wehr, -turm, -rad oder das heute nicht mehr gebräuchliche Wasserhaus, das eine gemauerte Wasserkammer bezeichnet. Während Wasser als Simplex überhaupt nur ein einziges Mal auftritt (etwas häufiger sind nur die Diminutivbildungen auf -chen und -lein), gliedert sich der Namenbestand insgesamt in eine Fülle von über 40 verschiedenen Komposita mit Wasser- im BT. Am häufigsten erscheinen durchsichtige Bildungen wie Wasserloch, -wiese und -graben. Wassergefäll kann auf natürliche Wasserfälle, aber auch auf künstlich angelegte Wasserfallen als kleine Staustufen mit einer beweglichen Schleuse verweisen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wasser-Rolle: in die waßerroll (Frauenstein)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/197026_in-die-wasserroll> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/197026