Wasser-Rolle: An der Wasserroll
Beleg
Standard-Flurname
Wasser-Rolle
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1700
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 137, Akten Frauenstein Nr. 7.
Weitere Belege
- 1688: in die waßerroll
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 102, Akten Nr. 478a., fol. 605'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Rolle
Beide Örtlichkeiten liegen an Gewässern: der Lahn und der Wetter. Es ist deshalb nahe liegend, zur Deutung hess. Rolle ‚Wasserablauf aus Holz‘ (HNassWb) bzw. ‚Pflaster aus hochkant gestellten Steinen in einem Bachlauf‘ (Vielsmeier) heranzuziehen. Der Name bezieht sich dann auf eine Form der Wasserregulierung. In Lollar ist aber wahrscheinlicher, dass der Name von den schweren Fuhrwerken (Rollwagen) herrührt, mit der Fuhrleute (Roller) hier die Lahn queren konnten.
Wasser
Zu ahd. wazzar, mhd. wazzer st.N. ‚Wasser (als Element), Gewässer, Fluss‘. Benannt werden Gewässer und feuchte Flurstücke, aber auch Einrichtungen zur Regulierung und Gewinnung von Wasser. Hierzu gehört in unserem Verbreitungsgebiet nur das heute nicht mehr gebräuchliche Wasserhaus (mündlicher Beleg aus Röthges), das eine gemauerte Wasserkammer bezeichnet, sowie die Wasserstube. Bei den meisten Komposita handelt es sich um durchsichtige Bildungen wie Wasserloch, -wiese und -graben. Wasserfall (mit wechselndem Genus) kann auf natürliche Wasserfälle, aber auch auf künstlich angelegte Wasserfallen als kleine Staufstufen mit einer beweglichen Schleuse verweisen. Mitunter verbietet das Gelände eine solche Erklärung wie in Großen-Linden (Schulte), so dass hier an Umdeutung (etwa aus *Wasserfang) zu denken ist.
Südhessisches Flurnamenbuch
Wasser
Zu ahd. wazzar, mhd. waʒʒer st. N. ‚Wasser (als Element), Gewässer, Fluss‘. Benannt werden Gewässer und feuchte Flurstücke, aber auch Einrichtungen zur Regulierung und Gewinnung von Wasser. Hierzu gehören Wasserwerk, -wehr, -turm, -rad oder das heute nicht mehr gebräuchliche Wasserhaus, das eine gemauerte Wasserkammer bezeichnet. Während Wasser als Simplex überhaupt nur ein einziges Mal auftritt (etwas häufiger sind nur die Diminutivbildungen auf -chen und -lein), gliedert sich der Namenbestand insgesamt in eine Fülle von über 40 verschiedenen Komposita mit Wasser- im BT. Am häufigsten erscheinen durchsichtige Bildungen wie Wasserloch, -wiese und -graben. Wassergefäll kann auf natürliche Wasserfälle, aber auch auf künstlich angelegte Wasserfallen als kleine Staustufen mit einer beweglichen Schleuse verweisen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wasser-Rolle: An der Wasserroll (Frauenstein)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/197025_an-der-wasserroll> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/197025