Har-Ling-Wiese: DIE HARLINGSWIESEN [di hɑːligsviːzə]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Har
Hier liegen mehrere namengebende Motive vor: (1) Einige Namen gehören sicher zu ahd. hâro, hâr, mhd. hâr st.N., nhd. Haar ‚Flachs‘ (Linum usitatissimum). Namengebend waren Anbauflächen (Hargarten) von Flachs und Stellen, an denen der Flachs mittels Wasser- oder Tauröste (Harschwärze) weiterbearbeitet wurde. (2) Bei einigen liegt offenbar Umdeutung bzw. Kontrastschreibung von Hor ‚feuchte, sumpfige Stelle‘ (s.d.) vor. (3) Im Einzelfall liegt den Namen die dialektale Form von Heide (s.d.) /ha:r(e)/ zu Grunde, so offenbar in Oberkleen.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Ling
Der in zwei benachbarten Gemarkungen auftretende Name gehört in Anbetracht des ältesten Belegs vermutlich als Nebenform mit gehobenem Stammvokal zu Länge (s. d.). Sonst kommt Ling auch als gutturalisierte Variante von Linde vor.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Hessischer Flurnamenatlas
Har
Karte 27
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Har-Ling-Wiese: DIE HARLINGSWIESEN (Niederbieber)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/182771_die-harlingswiesen> (aufgerufen am 26.11.2025)
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