Straube-Rain: am Strau'oberain

Straube-Rain

historisch

1809

Staatsarchiv Darmstadt, C 4, Breuberg Nr. 5.

Rain

Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. - Vereinzelt kann auch ein PN namengebend sein, so bei der Reynewiesen 1489 in Oppenrod, wo gleichzeitig eine Reyne Elsen als Eigentümerin genannt wird (Eckhardt).

Straube

Grenzflur der drei Gemarkungen. Der BT gehört sehr wahrscheinlich zum mhd. Verb strouben, strûben sw. V. ‚sträuben‘ und dem daraus entstandenen dialektalen Straub ‚unordentliches, struppiges Haar‘ und wird bildlich auf einen ‚struppigen‘ Wald übertragen. Sprachlich nicht ganz auszuschließen ist die Ableitung vom altdeutschen PN Strubo, Strupo bzw. dem daraus entstandenen FamN Straub.

Rain

Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. Im Südhess. ist die Bedeutung ‚mit Gras bewachsener Abhang; steiler Abhang an der Längsseite von terrassenförmig am Hang liegenden Äckern‘ vorherrschend; mit ungefähr gleicher Bedeutung wird (in FlN seltener) das Wort Rech verwendet. Ein Wechsel von Rain und Rech in FlN kommt in Südhessen jedoch nur in Ausnahmefällen vor. Formen mit einfachem Stammvokal sind in der Mundart häufig, in schriftlichen Belegen selten (etwa in Götzenhain, Viernheim). Im Westen sind Vermischungen mit dem GewN Rhein möglich. In Babenhausen hat eine Umdeutung stattgefunden1.

Rain

Karte 83

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

„Straube-Rain: am Strau'oberain (Haingrund)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/154280_am-strau-oberain> (aufgerufen am 28.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/154280