Fern-Wiese: die Fernwieß genand
Beleg
Standard-Flurname
Fern-Wiese
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1721
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 182/6.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Fern
Zu ahd. ferrana, mhd. verne ‚fern‘. Der Name bezieht sich auf die relative Lage vom Ort aus gesehen. In Münster korrespondiert deshalb eine Nahheide (s.d.). Der Fernwald, in neuer Zeit namengebend für eine Großgemeinde, war -von Gießen aus gesehen- ‚der ferne Wald‘.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Fern
Einzelne Belege dürften zu einem FamN Fern gehören (so in Weiher), die übrigen zu ahd. ferrana ‚von ferne, von weitem, weitab‘, mhd. verne ‚fern‘ und den dazu gebildeten Erweiterungen wie möglicherweise mhd., nhd fernig ‚vorjährig‘ (in Darmstadt) und Fernung ‚Ferne, Hintergrund‘ (in Zellhausen).
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Fern-Wiese: die Fernwieß genand (Lehrbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/141440_die-fernwiess-genand> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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