Schatz-Driesch: am Schatztriesch
Beleg
Standard-Flurname
Schatz-Driesch
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1703
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 257/2.
Weitere Belege
- AUFM SCHATZTRISCH
- 1521: Vffm Schatztrisch
Hotz, Wilhelm: Die Flurnamen der Grafschaft Schlitz. Darmstadt 1912. (HFB 1)., S. 19
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M.N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in OrtsN bereits seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *preuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang. Da aus mhd. /ie/ im Untersuchungsgebiet steigender Diphthong /ei/ wird, finden sich häufiger Formen mit /ei/ (oder gerundet /oi/), die mit Dreis (s.d.) zusammenfallen können. Bei älteren Belegen ist deshalb eine klare Scheidung nur möglich, solange die Diphthongierung noch nicht eingetreten war. - Driesch hat in Cleeberg die Sonderbedeutung ‚einschürige Wiesen und Schafweiden‘ (Jäger).
Schatz
Vermutlich war hier kein Schatz, zu ahd. scaz, mhd. schaz, schatz st. M., namengebend, sondern ein Träger des FamNs Schatz. Möglich ist höchstens, dass eine besonders ertragreiche Wiese metaphorisch so benannt worden ist.
Südhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M. N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in ON bereits seit dem 8. Jh. bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *þreuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang und ist daher in Südhessen verhältnismäßig selten. An Varianten begegnen - falls die Belege sicher hierher gehören - Drays (zur Variante mhd. treis), Dreit-sand (aus *Traitz-sand
Schatz
Vermutlich war hier kein Schatz, zu ahd. scaz, mhd. schaz, schatz st. M., namengebend, sondern ein Träger des FamN Schatz. Denkbar ist höchstens, dass eine besonders ertragreiche Wiese metaphorisch so benannt worden ist.
Schätz
Die Namen gehen wohl durchweg auf Varianten des FamN Schatz, Schätz zurück.
Hessischer Flurnamenatlas
Driesch
Karte 32
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schatz-Driesch: am Schatztriesch (Hartershausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/129213_am-schatztriesch> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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