Welsch-Born: der Welscherborn

Historischer Beleg aus Ulm  
Gemeinde
Greifenstein
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Welsch-Born

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1857

Quelle

Fürstliches Archiv Braunfels, A VII, 45.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Born

Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch /r/-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, ‚Brunnen‘ entstanden.

Welsch

Zu ahd. walasg, walahisc, walisc ‚romanisch, lateinisch‘, mhd. walhisch, welhisch, walsch, welsch ‚romanisch, welsch‘. In der hess. Mundart auch einfach i. S. von ‚von fremder Herkunft‘. Die Welsch-Namen erinnern z.B. an Aufenthalt und Durchzug Fremder. Am wahrscheinlichsten aber ist die Benennung nach Besitzern fremder Herkunft oder als Träger eines daraus entstandenen FamNs.

Südhessisches Flurnamenbuch

Born

Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch r-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, mhd. brunne ‚Brunnen‘ entstanden. Das Diminutiv Börnchen erscheint in Bieber, Bürgel, Büttelborn, Dorndiel, Heppenheim, Klein-Gerau, Königstädten, Klein-Umstadt, Lampertheim?, Offenthal, Raibach, Weiterstadt, Wixhausen, Worfelden. Auffällig ist der Name Bornsprung in Trebur (GT zu springen), der sich zu Borkel (s. d.) und Brunkel (s. d.) stellt. Bornweichel (Gräfenhausen) scheint eine Zersprechung aus -weiher zu sein1.

Welsch

Zu ahd. walasg, walahisc, walisc ‚romanisch, lateinisch‘, mhd. walhisch, welhisch, walsch, welsch ‚romanisch, welsch‘. In den Belegen ist die umgelautete Variante Welsch- zusammengestellt. Die Benennungsmotive der einzelnen Belege sind aber meist nicht eindeutig festzustellen. Die Welsch-Namen sind oft jünger als die Wahl-Namen (s. d.) und erinnern z. B. an Aufenthalt und Durchzug südeuropäischer Truppen. Aber der sogenannte Wilschgrund in Forstel liegt in der Nachbarschaft des römischen Gutshofs der Hasselburg (s. d.). Beim Welschen Hahn, einem Waldstück in Meßbach, handelt es sich um eine Umdeutung aus Welscher Hain.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Welsch-Born: der Welscherborn (Ulm)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/102962_der-welscherborn> (aufgerufen am 26.11.2025)

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