Müller-Seife: am Müllers Seifen
Beleg
Standard-Flurname
Müller-Seife
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1801
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Ulm Nr. 6.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Müller
Teils zum FamN Müller, teils zu der zu Grunde liegenden Berufsbezeichnung, ahd. mulinari, mhd. mülnære st. M.
Seife
Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Mittelhessen schwankt das Genus zwischen mask. und fem., während die Namen in Südhessen nur fem. Genus aufweisen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Müller
Teils zum FamN Müller, teils zu der zu Grunde liegenden Berufsbezeichnung. Der Beleg aus Bensheim ist vermutlich aus Mühlberg umgedeutet
Seife
Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Südhessen weisen die Namen durchweg fem. Genus auf; in Nlieb liegt Diminutiv vor. Die auch im Pfälzischen vorkommenden Seifds-Namen gehen wohl auf mhd. *sîfezen zurück, vgl. lothringisch-elsässisch sifzen ‚durchsickern, tröpfeln, feucht sein‘, das als Intensivbildung mit dem Suffix -ezzen, -izzen ebenfalls zu mhd. sîfen st. V. gehört. Amtlich wurde der FlN an seufzen angeschlossen.
Hessischer Flurnamenatlas
Seife
Karte 120
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Müller-Seife: am Müllers Seifen (Ulm)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/102842_am-muellers-seifen> (aufgerufen am 26.11.2025)
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