Burgscheidel Niederschlitz

Basisdaten
Die im Volksmund als ‚Burgscheidel‘ bezeichnete Anlage befindet sich 1 km ostnordöstlich der Schlitzer Altstadt, am linken Ufer der Schlitz. Über die vermutlich im 12. Jahrhundert errichtete Burg liegen keine urkundlichen Nachrichten vor. Erhalten ist lediglich eine flache Erhebung.
Weitere Namen
Niederschlitz
Unterschlitz
Burgscheidel (Volksmund)
Historische Namensformen
- de Slytese, Friedrich (1291) [HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 166 Digitalisat]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
13 km ostnordöstlich von Lauterbach gelegen
Lage
1 km ostnordöstlich unterhalb der Altstadt von Schlitz in der Nähe des (inzwischen stillgelegten) Bahnhofs, am linken Ufer der Schlitz.
Geschichte
Burggeschichte
Die Burg Nieder- oder Unterschlitz wurde vermutlich von den Adligen von Schlitz im 12. Jahrhundert gegründet. Es war wohl eine Turmburg (Motte), die 1261 von dem Abt von Fulda, Berthold von Leibholz, zerstört wurde, weil hier Raubritter wohnten. Sie wurde danach nicht mehr erneuert. Zum ersten Mal erwähnt wurde die Burg 1265, als sie in der Fuldaer Stiftsfehde zerstört wurde. Aus diesem Zeitraum ist mit Friedrich von Niederschlitz (1263-1294) der einzige Angehörige des Adelsgeschlechts bekannt, der anhand seines Namens auf dieser Burg verortet werden kann.
Ersterwähnung
12. Jahrhundert
Letzterwähnung
1261
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Der Burgplatz war im 19. Jh. ein beliebtes Ausflugsziel. Er zeichnet sich heute nur noch in Form einer zweistufigen ovalen Erhebung von ca. 44 x 37 m Größe ab. Als Markierung steht in der Hügelmitte ein Sandsteinmonolith unbekannter Herkunft.
Baubeschreibung
Knappe nimmt an, dass es sich bei der Befestigungsanlage um eine kleine Turmburg gehandelt hat, deren Gräben durch die nahe gelegene Schlitz gespeist wurden.
Erhaltungszustand
Lediglich ein flacher Erdhügel ist von der kleinen Burganlage erhalten. Die Wassergräben sind ausnahmlos verfüllt und nicht mehr im Gelände erkennbar.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Motte; Wasserburg
Rechtstyp
Lehnsburg; Ministerialensitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 224
- Hofmann, der Schlitzer Burgenring, in: Hessische Heimat, 1965, Heft 2/3, S.17
- HHistSt Hessen (1976), S. 403 f.
- Walter Krug, Vogelsbergkreis II.2: Schlitz, Schotten, Ulrichstein, Wartenberg (Kulturdenkmäler in Hessen: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), Wiesbaden 2016, S. 701.
- Stadt Schlitz (Hrsg.), 1200 Jahre Schlitz. Festschrift zum 1200jährigen Jubiläum der Stadt Schlitz S. 15-25, 45-54.
- Heinrich Sippel, Ein Streifzug durch die Schlitzer Geschichte S. 100-103.
- Eduard Anthes, Die Burgen und Schlösser von Schlitz in Oberhessen, in: Der Burgwart, 19 (1918), Heft 5, S. 43-52.
EBIDAT
8256
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burgscheidel Niederschlitz“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/9126_burgscheidel-niederschlitz> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/9126
Indizes
