Burg Adorf

Bau / Ersterwähnung 1335  
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Gemarkung
Adorf

Basisdaten

Lediglich ein kleiner Rest der Ringmauer und der Straßenname Burgweg erinnern heute in Adorf noch an die ehemalige Burg. Im 14. Jahrhundert waren sowohl die Grafen von Waldeck als auch die Erzbischöfe von Köln darum bemüht, die Burg zu kontrollieren, die Waldecker waren schließlich erfolgreicher. Im 19. Jahrhunderts wurde die Burg abgetragen und durch ein Herrenhaus ersetzt.

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

Lagebezug

etwa 10,5 km nordnordwestlich von Korbach

Lage

Die Burg lag in der Mitte des Ortes am Burgweg.

Geschichte

Ersterwähnung

1335

Besitzgeschichte

1335 war die Burg im Besitz Johanns von Dalwig, der sie in diesem Jahr Graf Heinrich IV. von Waldeck zu Lehen auftrug. Gut vierzig Jahre später öffneten die von Dalwig 1376 ihre Burg auch dem Kölner Erzbischof, allerdings nicht für Aktionen gegen die Waldecker Grafen. 1449 belehnte Graf Otto III. von Waldeck Dietrich von Dalwig mit der Burg, 1463 starb die Familie in männlicher Linie aus und 1468 waren Schloss und Gut im Besitz von Johann Huk und seiner Frau Edelink, der Witwe eines Johann von Dalwig. Sie verkauften beides 1468 an den Grafen Wolrad I. von Waldeck und hielten die Burg weitere fünf Jahre zu Lehen. 1473 belehnten die Waldecker Albrecht Kuhmann mit der Burg Adorf, in dessen Familie das Lehen über zwei Jahrhunderte blieb. Hans Jost und Wilhelm Hartmann Meisenbug erlangten 1672 von Graf Christian Ludwig von Waldeck eine Anwartschaft auf die Kuhmann'schen Lehen in Adorf und kamen um 1689 in Besitz. Im Jahre 1724 erhielt Wilhelm von Vultée (Vultejus) das Lehen, 1816 verkaufte die Familie Vultée das Gut Adorf an den Konduktor Heinrich Christian Graupner genannt Plücken. Das Gut war seit etwa 1825 im Besitz seines Schwiegersohns Carl Friedrich Gustav Dieterichs, 1836 gehörte es Conrad Clemens, der es um 1838/40 an den Prinzen Karl von Waldeck, einen Bruder Fürst Georgs II. von Waldeck, verkaufte. Zwischen 1867 und 1872 erwarb der Freiherr von Elverfeldt auf Canstein das Burggut, 1901 der Holzhändler Karl Bangert. Bangert verkaufte einen Teil der Ländereien, das verkleinerte Gut gelangte nach dem 1. Weltkrieg in den Besitz der Familie Karl Emde, die es während des 2. Weltkriegs an den Kaufmann Heinrich Hofmeister verkaufte.

Abgang

Im Jahre 1559 heisst es, die Burg sei „einßmals im Mittage eingefallen, daher die Kuhmanns aus der Burgk in die Vorwerke weichen und ziehen mußen“ (Emde, Adorf, S. 59). Reste der Burggebäude wurden vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts abgetragen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Es ist nicht bekannt, wann die 1335 erstmals erwähnte Burg errichtet wurde. Auch Details zu ihrer weiteren Baugeschichte fehlen. Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden mehrere Wirtschaftsbauten, das noch existierende Wohnhaus, errichtet über einem älteren Kellergeschoss, wurde vor 1854 erbaut.

Baubeschreibung

Das Herrenhaus ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach und Dreiecksgiebel über dem zentralen Eingang mit Freitreppe.

Erhaltungszustand

Erhalten haben sich einige Reste der Ringmauer.

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Wasserburg

Funktionstyp

Adelssitz

Nachweise

Quellen

Literatur

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Adorf“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7665_burg-adorf> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7665

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