
Burg Eilhausen
Basisdaten
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts diente das Schloss Eilhausen dem Grafen Wolrad II. von Waldeck-Eisenberg gut dreißig Jahre lang als Residenz. Etwa ein Jahrhundert später ließ Georg Friedrich von Waldeck das Schloss umbauen, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Anlage aufgegeben und eine Meierei errichtet.
Ortstyp
Burg; Herrenhaus
Bezeichnung der Siedlung
- Haus Eilhausen (1538) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 115/27 Nr. 40]
- Eilhußen Schloß vnd Ampt (1540) [Landregister, zitiert bei Bodenhausen, Kohlgrund, S. 91]
- Schloss und Amt Eilhausen (1595) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 127 Nr. Eilhausen 1]
- ein ehemaliges, schönes lustig gelegenes gräfl. Wald. Schloß (1738) [Friedrich August von Klettenberg, Waldeckischer Helden- und Regentensaal (Manuskript in: HStAM Bestand 147]
Lagebezug
etwa 8 km nordnordwestlich von Bad Arolsen
Lage
Die Wasserburg befand sich unweit von Kohlgrund auf einem inselartig von der Orpe umflossenen Areal, Gutshof Eilhausen.
Geschichte
Burggeschichte
Schloss Eilhausen wurde erstmals 1538 bei der Aufteilung Waldecks unter den Söhnen Philipps III. von Waldeck erwähnt. Seit diesem Jahr war es auch Sitz eines waldeckischen Amtmannes. In den Jahren 1547 bis 1578 diente das Schloss Graf Wolrad II. von Waldeck-Eisenberg als Residenz.
Ersterwähnung
1538
Besitzgeschichte
Die Grafen von Waldeck besaßen Eilhausen als Lehen des Klosters Corvey. Das Gut Eilhausen ist heute verpachtet und gehört zum Besitz der Nachfahren der ehemaligen Waldecker Fürstenfamilie.
Abgang
1738 schreibt der waldeckische Kanzler Friedrich August von Klettenberg vom „ehemaligen Schloß“, im 1753 aufgestellten Brandkataster ist das Schloss nicht erwähnt, lediglich ein Wohnhaus, das zur Meierei gehörte. Dies wurde 1816 abgetragen und durch ein neues Herrenhaus ersetzt.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Anfang des 16. Jahrhunderts ließ Graf Philipp III. von Waldeck die Wasserburg Eilhausen errichten. Unter Graf Georg Friedrich von Waldeck wurde das Schloss nach 1656 erneuert (Baumeister Peter Jeanson), neue Wirtschaftsbauten errichtet und eine Allee Richtung Kohlgrund angelegt. Im 18. Jahrhundert entstand auf dem Areal eine Meierei, 1750 wurde der Wassergraben verfüllt, 1753 ein zur Meierei gehörendes Wohnhaus erwähnt. Das heute noch bestehende Wohnhaus wurde 1816 von Baudirektor Friedrich Theodor Escher (1768-1832) errichtet.
Baubeschreibung
Das Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert ist ein zweigeschossiger verputzter Fachwerkbau mit einem Mansarddach und zentralem Zwerchhaus auf der Südwestseite.
Erhaltungszustand
Reste der Wasserburg haben sich nicht erhalten.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg
Rechtstyp
Herrenhaus
Funktionstyp
Residenz; Amtssitz
Nachweise
Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 2, S. 139 f.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 112 f.
- Bockshammer, Territorialgeschichte, S. 181
- Bodenhausen, Kohlgrund, bes. S. 90 ff.
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Eilhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7544_burg-eilhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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