Burg Wolfhagen

Bau / Ersterwähnung 1246  
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Gemarkung
Wolfhagen
Landkreis
Kassel

Basisdaten

Vermutlich gleichzeitig mit der Stadt wurde die Burg Wolfhagen Anfang des 13. Jahrhunderts von den hessischen Landgrafen auf mainzischem Gebiet errichtet. 1232 wird dies nachträglich legitimiert: die Landgrafen erhalten die Stadt (und wahrscheinlich auch die Burg) als mainzisches Lehen. 1575 wird die Burg als wüst bezeichnet und bis zum Ende des 17. Jahrhunderts abgerissen. An ihrer Stelle wurde eine Zehntscheune errichtet, die noch heute erhalten ist.

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Lagebezug

Im Südwesten der Altstadt von Wolfhagen gelegen

Lage

Am westlichen Ausläufer des Stadthügels auf einem von diesem durch eine Talsenke abgeschnittenen, nach Süden zu steil, nach Norden und Westen stufenweise abfallendem Hügel

Geschichte

Burggeschichte

Mit dem Friedensvertrag 1232 wird Landgraf Konrad von Thüringen vom Mainzer Erzbischof zumindest mit der Stadt, vermutlich aber auch mit der Burg Wolfhagen, die im 13. Jahrhundert noch nicht explizit genannt wird, belehnt. Burg und Stadt werden vom Mainzer Erzbischof 1324/5 als Lehngüter beansprucht, sind aber seiner Verfügungsgewalt längst entglitten. Auch spätere Reklamationen, etwa 1392, ändern an diesem Zustand nichts. 1311 überträgt der Bischof von Münster dem edelfreien Herrn Hermann von Itter das Dorf Herxen zu Lehen und nimmt ihn dafür als Burgmann des Schlosses Wolfhagen in Hessen (terre Hassie) an. 1312 gestatteten Landgraf Otto von Hessen und seine Gemahlin Alheydis ihren Bürgern in Wolfhagen zwischen der Stadt und der Burg eine Mauer in der Stärke der übrigen Stadtmauer, jedoch ohne Türme, zu errichten. Das Tor sollte höher sein als ein gut gefüllter Heuwagen und einen von der Stadt zur Burg führenden Weg bieten. Ferner sprach der Landgraf die Bürger frei von der Verfehlung, die sie dadurch begangen hatten, dass sie nach dem Tode seines Bruders Johannes einen Graben zwischen Stadt und Burg ausheben ließen. 1327 gelobt Graf Heinrich von Waldeck dem Landgrafen Otto und dessen Sohne Heinrich [II.] und ihren Erben, ihre Schlösser Frankenberg, Wolfhagen und Schartenberg zurückzugeben, sobald sie ihn wegen des Geldes und der Rechnung befriedigt haben. 1502 erfolgen Vorladungen des Amtmanns auf das Schloss (HStAM Bestand Urk. 86 Nr. 1367). 1575 wird die alte Burg als wüst bezeichnet. 1696 werden die letzten Mauerreste abgerissen.

Ersterwähnung

1246

Adel

Seit 1252 werden als Wolfhagener Burgmannenfamilien u.a. die von Dörnberg, Elben, Escheberg, Gudenburg, Helfenberg, Hertinghausen, Hohenfels, Schützeberg, Weidelberg und Zwehren (Tvern) genannt, 1266-72 erscheinen auch Burgmannen von Wolfhagen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Die mittelalterliche Burg wurde vermutlich im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts unter den Landgrafen von Thüringen errichtet. In dieser Zeit wurde auch der erste Teil Ringmauer gebaut.
Ein unter Landgraf Moritz 1606 begonnener Neubau als Schloss wurde nie fertiggestellt.
Ein laut Inschrift angeblich 1513 errichteter Neubau wurde zunächst als Zehntscheuer verwendet, 1888, 1928 und 1932 als Landratsamt umgebaut.

Baubeschreibung

Bei der erhaltenen Zehntscheune handelt es sich um einer zweistöckigen Sandsteinbau aus dem 16. Jahrhundert. Das Obergeschoss wurde Ende des 19. Jahrhundert hinzugefügt.

Erhaltungszustand

Von der Burg sind nur noch ein Keller im Nordwesten, Reste des Torturms und ein Teil der Ringmauer übrig. 2008 fanden Untersuchungen der restlichen alten Ringmauer statt.

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Stadtburg

Rechtstyp

Lehnsburg

Funktionstyp

Amtssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Wolfhagen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7444_burg-wolfhagen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7444

Indizes

Die Lage von Wolfhagen (Burg) im Orthofoto