Heidelburg

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Heidelbach
Landkreis
Vogelsbergkreis

Basisdaten

Die Burg lag auf dem Sporn eines Basaltkegels, 600 m nordöstlich von Heidelbach. Zur Burg liegen keinerlei urkundliche Nachrichten vor. Vermutlich handelte es sich bei der Heidelburg aber um den Wohnsitz einer Adelsfamilie des Hochmittelalters. Umgeben war die quadratische Turmhügelburg mit Kemenate von einem fast kreisrunden Wall-Graben-System, das ebenso wie der Burghügel noch im Gelände erkennbar ist. Darüber hinaus haben sich oberflächlich keine Baureste der Burg erhalten.

Ortstyp

Burg

Lagebezug

22 km nordnordwestlich von Lauterbach gelegen

Lage

Die Burganlage befand sich auf einem Sporn des aus Basalt bestehenden Heidelberges, etwa 600 m nördlich des Ortskerns von Heidelbach.

Geschichte

Burggeschichte

Bei der Burg handelte es sich vermutlich um den Wohnsitz einer hochmittelalterlichen Adelsfamilie. Im Zuge der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes Heidelbach im Jahr 1057 wird die Burganlage jedoch nicht genannt (Valand, S. 57). Durch die Lage zwischen den Besitzungen des Erzstifts Mainz und des Klosters Hersfeld war die Heidelburg vermutlich von besonderer strategischer Bedeutung, da von ihr aus Möglichkeiten zur Kontrolle der Straßenverbindung durch das Schwalmtal gegeben waren. Erbauer der Turmburg sind vermutlich nach Valand Burgmannen oder Ministerialen des Erzbistums Mainz oder des Klosters Hersfeld. Aufgrund der im Bereich der Heidelburg gefundenen Keramik vermutet Valand, dass die Burg bereits im 13. Jahrhundert verlassen wurde.

Laufzeit

12. Jahrhundert–13. Jahrhundert

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Volp glaubte eine Wallburg aus spätkarolingischer Zeit, Spaar dagegen eine mittelalterlich-neuzeitliche Bauernbefestigung zu sehen (Valand).

Baubeschreibung

Valand vermutet in der Heidelburg eine "quadratische Turmhügelburg mit Kemenate [...]. Der untere Teil des vielleicht dreistöckigen Turmes bestand aus Mauerwerk, während der obere Teil in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Geschützt wurde die Burg durch einen Wall mit Palisade und einem hinter liegenden Graben" (Valand, S. 58). Das von der Wallanlage umschlossene Gelände auf der Bergkuppe hatte einen Durchmesser von 40 bis 50 m. Zudem ließ sich der Kemenatenbau durch einen Kachelofen beheizen. (Knappe, Nachtrag, S. 120). Im Gelände erkennbar sind lediglich das Wall-Grabensystem, das das Burggelände umschloss sowie der Burghügel selbst.

Grabungen und Funde

Erste archäologische Untersuchungen der Heidelburg erfolgten in den 1920er Jahren durch den Heidelbacher Pfarrer K. Volp, der "in der Mitte der Burg noch quadratische Fundamente von sechs auf sechs Metern aus roh behauenen Feldsteinen gesehen haben [will]". Weitere Untersuchungen führte O. Spaar im Jahr 1925 durch, in deren Rahmen eine einfache Planskizze der Anlage angefertigt wurde. Im Herbst 1995 und im Frühjahr 1996 wurden die Vermessung des Geländes und dessen fotografische Aufnahme realisiert. Gleichzeitig erfolgte das Auflesen von Oberflächenfunden. Unter den Funden aus der Aufschüttung im Innern der Anlage, hauptsächlich Keramik und verziegelter Lehm. Während Wall- und Grabenbereich ohne Befund bleiben, stieß man im Versturzbereich im Süden der Anlage auf Ofenkacheln und Brandlehm, die eindeutig auf einen Kachelofen im Bereich der Kemenate hinweisen.

Burgtyp

Bautyp

Motte; Turmburg

Rechtstyp

Landesburg

Funktionstyp

Adelssitz

Nachweise

Literatur

EBIDAT

8232

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Heidelburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/415_heidelburg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/415

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