
Die Lage von Glauburg im Orthofoto
Basisdaten
Die Glauburg lag auf einem kleinen Sporn am Gleberück über der Fuldaaue. Sie gehörte zur Landgrafschaft Hessen und diente der Sicherung von Vogteirechten. Wann und von wem die Burg errichtet wurde, ist nicht bekannt. 1895 stieß man bei Grabungen auf Fundamente einer quadratischen Anlage mit 4,5 m Seitenlänge.
Historische Namensformen
- Glauburg (1354) [Landgrafen-Regesten online Nr. 1173]
- Burg Glauberg (1364) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Best. Urk. 13, Nr. 1974]
- Gluborg, under der (1392) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 642]
- Gluberg zu Aula (1451) [Lehnsrevers HStAM, Urk. 14, 7328]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
14,7 km südwestlich von Bad Hersfeld
Lage
1, 2 km nordöstlich von Niederjossa auf einem nach Nordosten gerichteten Geländesporn unweit von Niederaula.
Geschichte
Burggeschichte
Niederjossa gehörte ursprünglich zur Reichsabtei Hersfeld, doch waren die Vogteirechte im Ort strittig zwischen Kloster und den Landgrafen von Hessen, als Nachfolger der Landgrafen von Thüringen. Zur Sicherung der Gerichtsbarkeit errichteten die hessischen Landgrafen vermutlich die Glauburg. Das genaue Gründungsdatum bleibt unklar, erstmals erwähnt wird sie 1363 im Rahmen von Verpfändungen. Die Familie Mangold Hubener erhielt eine Hälfte der Burg, die drei Brüder von Buchenau die andere Hälfte der Burg. 1371 wurde eine Hälfte der Burg von den hessischen Landgrafen an Curt von Hattenbach unter Vorbehalt des Wiederkaufs veräußert. 1392 erhält Konrad von Hattenbach vom Abt von Hersfeld die Erlaubnis zur Übergabe des Burglehens in Hattenbach, zu dem Wiesen und Acker unter der Glauburg gehören, an seine Ehefrau Luckard. Bis 1426 blieb dieser Teil im Besitz der von Hattenbach. 1434 verzichtete Landgraf Ludwig I. auf die Vogteirechte an Dorf und Gericht Niederaula zugunsten der Abtei Hersfeld, die diese dann zu Lehen übertragen bekommt. Damit verliert die Burg ihr Bedeutung und verfällt.
Ersterwähnung
1363
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Der gegenwärtige Forschungsstand lässt keine präzisen Aussagen zur Baugeschichte zu. Vermutlich war die dreieckige Burgfläche durch einen Abschnittsgraben vom ansteigenden Hang getrennt. Bei Ausgrabungen zu Ende des 19. Jahrhunderts fand man Fundamente eines quadratischen Baus und Mauerreste.
Burgtyp
Bautyp
Spornburg
Rechtstyp
Landesburg
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 182
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 174
- Sippel, in: Fundberichte aus Hessen 31/2, 1991, S. 503
- Classen, Niederaula von der karolingischen Schenkung bis zur Großgemeinde, S. 53-58
- Mozer, in: Fundberichte aus Hessen13 (1973), S. 358
EBIDAT
8191
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Glauburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3420_glauburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/3420