
Basisdaten
Wahrscheinlich wurde Burg Landeck zu Ende des 12. Jahrhunderts durch die Reichsäbte von Hersfeld zur Sicherung ihres Besitzes und als Verwaltungsmittelpunkt erbaut. Sie diente der Abtei besonders als Pfandobjekt, gelangte gegen Geld an Adlige der Umgebung, an das Kloster Kreuzberg und sogar bis 1454 an das Erzbistum Mainz. Im Bauernkrieg wurde die Burg zerstört und als Gegenleistung für die der Abtei gewährte Hilfe 1550 an die Landgrafschaft Hessen gegeben. Seit 1648 ist sie Teil der Landgrafschaft und wurde nie wieder aufgebaut.
Historische Namensformen
- castell in Landecke (1314) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 206]
- husis unde gerichtes czu Landecke (1354) [StadtA HEF, A1, 16 Zitat nach Ziegler, S.127]
- von Landeck (1366) [Zitat nach Archivregest HStAM, Urk. 56, 484 Digitalisat ]
- Landeck schloß (1550) [HStAM, Urk. 56, 1529 Digitalisat]
- Schloß und Amt Landeck (1557) [Landgrafen-Regesten online Nr. 13397]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
12 km südöstlich von Bad Hersfeld
Lage
1,3 km südlich der Ortsmitte von Hilmes auf einem spornartigen Ausläufer des Landecker Berges im Wald 650 m hoch.
Geschichte
Burggeschichte
Auf einem steil abfallenden Sporn des Landecker Berges erbauten die Äbte von Hersfeld vermutlich im 12. Jahrhundert zur Sicherung ihres Besitzes eine Burg, die auch als Amtssitz diente.
Die Burg wurde mehrmals durch die Hersfelder Äbte verpfändet und wieder eingelöst, so 1354 an den Ritter Bertold Blafuz, 1363 an die Gebrüder am Ende, genannt von Ufhausen, als neue Burgmannen; drei Jahre später ging die Burg an die Herren von Treffurt, 1367 an die Propstei Kreuzberg, später an das Erzbistum Mainz, von dem sie die Reichsabtei Hersfeld 1454 wieder einlöste. Nach dem Bauernkrieg besetzte Landgraf Philipp von Hessen die Burg, die zerstört war. 1550 schloss er mit dem Hersfelder Abt einen Vertrag, der Hersfeld die Hälfte des Besitzes in Schloss und Amt Landeck überließ. 1557 wurde dieser Teil durch den Hersfelder Abt den Söhnen des Landgrafen zu Lehen überlassen. Nach dem Dreißgjährigen Krieg fiel mit dem Westfälischen Frieden 1648 das gesamte Gebiet an die Landgrafschaft Hessen.
Ersterwähnung
1234
Letzterwähnung
1743
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die im Bauernkrieg zerstörte Burg wurde seitdem intensiv als Steinbruch genutzt. Im Gelände waren von der Burg ein Halsgraben und ein halbkreisförmiger Ringgraben erkennbar, ebenso Teile einer ca. 1 m dicken Außenmauer aus Bruchsteinen und Reste von Stützmauern. 1982 wurden diese restauriert und befestigt.
Burgtyp
Bautyp
Ringmauerburg
Rechtstyp
Landesburg
Funktionstyp
Adelssitz; Amtssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 416
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld Rotenburg II, S. 930
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 147 (Abb.) u. 184 f.
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 292
- Sippel, in:Fundberichte aus Hessen 1986, S. 611
- Sippel, in:Fundberichte aus Hessen 1991, S. 519
- Ziegler, Territorium der Reichsabtei Hersfeld
- Bleibaum, Kreis Hersfeld, S. 121
- Peter Roßkopf, Das Landecker Amt im Kreise Hersfeld, S. 130-135
- Ziegler, Burgen und Schlösser im östlichen Teil des Kreises Hersfeld, in: Heimatkalender des Kreises Hersfeld, 1965, S. 41-50
EBIDAT
8193
Siehe auch
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Orte
Personen
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Landeck“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3406_burg-landeck> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/3406
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