
Die Lage von Sieburg im Orthofoto
Basisdaten
Das etwa 140 Hektar große Plateau oberhalb des Zusammenflusses von Diemel und Weser war am sanft abfallenden Südhang mit zwei Wällen gesichert. Archäologische Funde zur zeitlichen Einordnung der Anlage fehlen, nach ihrem Erscheinungsbild entstand sie vermutlich im frühen Mittelalter.
Weitere Namen
Hunnengraben
Hünengraben
Historische Namensformen
- Forst und Wald Siburg (1013) [MGH DD H II, S. 316 f., Nr. 266 (online)]
- Seborch (1345) [HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 56]
- Seheburg (1554) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand S Nr. 359]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
knapp 2 km ostsüdöstlich von Bad Karlshafen
Lage
Das Plateau der Sieburg liegt oberhalb der Diemelmündung in die Weser, die Wallanlagen befinden sich am Südhang.
Geschichte
Burggeschichte
Zur Geschichte der Sieburg ist nichts bekannt und im 19. Jahrhundert reichten die Spekulationen von germanischen über römische Heerlager bis zu einer sächsichen Festung, die Karl der Große erobert habe. Da weder Keramik- noch Metallfunde gemacht wurden, bleibt zur zeitlichen Verortung nur das Erscheinungsbild der Wallanlage. Sie wird heute als Bauwerk des 8. oder 9. Jahrhunderts angesehen.
Ersterwähnung
1013
Besitzgeschichte
Die Burg scheint königlicher Besitz gewesen zu sein, denn 1013 schenkte der König und spätere Kaiser Heinrich II. den Forst und Wald Siburg dem Kloster Helmarshausen.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Nach ihrem Erscheinungsbild entstanden die Befestigungen der Sieburg im 8. oder 9. Jahrhundert, möglicherweise wurde die Anlage nur kurzzeitig genutzt.
Baubeschreibung
Das Plateau der Sieburg ist etwa 140 Hektar groß und fällt nach Westen, Norden und Osten steil ab. Der Südhang bietet einen leichteren Zugang uns ist mit einem 572 Meter langen Wall mit vorgelagertem Graben gesichert. Der Wall verläuft nicht geradlinig, sondern ist mehrfach geknickt; etwa in der Mitte befand sich ein Tor. In etwa 250 bis 300 Meter Entfernung verlief ein Vorwall.
Erhaltungszustand
Lediglich Wallgrabenreste am Südhang sind stellenweise noch erkennbar.
Grabungen und Funde
Bisher wurden keine archäologischen Untersuchungen durchgeführt.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Spornburg
Nachweise
Quellen
- Salbuch von Stadt und Amt Helmarshausen (nach der Instruktion von 1537) (1554), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand S Nr. 359
Literatur
- Hermann, Sieburg
- Sonne, Sieburg
- Reimer, Ortslexikon, S. 442 f.
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 28 (online)
- Landau, Die Sieburg, in: Mitteilungen des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Kassel 1834 e.V. 1863, Nr. 10, S. 20 f. (online)
GND-Nummer
EBIDAT
8072
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sieburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/2927_sieburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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