Basisdaten
Die Schauenburg war ursprünglich Stammsitz der Grafen von Schauenburg. Zwischen 1213 und 1223 verkauften sie diese an das Erzbistum Mainz. Von diesem kam sie pfandweise in den Besitz der Herren von Dalwigk. Seit Ende des 15. Jahrhunderts verfiel sie. Es sind noch einige Mauerreste vorhanden.
Historische Namensformen
- Scouwenborg (1089) (1073) [Wigand, Archiv 4, 139]
- Scowenburg (1143) (Schultze 1360) [HStAM Bestand Urk. 100 Nr. 1635 Abschrift]
- Schowenburc (1277) [Landgrafen-Regesten online Nr. 227]
- Schowenburg (1322) [Landgrafen-Regesten online Nr. 747]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
11,6 km südwestlich von Kassel auf einem steilen Basaltkegel.
Lage
0,8 km westlich von Hoof. Die wenigen Reste der Burg befinden sich oberhalb des Dorfes auf einem steilen Basaltkegel.
Geschichte
Burggeschichte
Die Burg wurde vermutlich von den Grafen von Schauenburg als Stammsitz errichtet. Bereits zwischen 1213 und 1223 verkauften sie sie an das Erzbistum Mainz. Bis 1253 blieb jedoch ein Zweig der Familie als mainzische Burgmannen vor Ort. 1438 wohnte noch Reinhard von Dalwigk auf der Burg. Die Burg wurde vermutlich nach dessen Tod (1461) aufgegeben und zerfiel seitdem. Teile ihrer Steine wurden für den Bau des Gutes Hoof verwendet. 1533/34 wird sie als verfallen bezeichnet.
Ersterwähnung
1223
Laufzeit
Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhunderts–Ende des 15. Jahrhunderts
Besitzgeschichte
1250 war Hermann Hund von Holzhausen im pfandweise im Besitz der Burg. 1313 wurde sie dann an die Herren von Dalwigk verpfändet. 1332 erhielten diese sie als mainzisches Erbburglehen.
Seit 1997 gehört die Ruine der Gemeinde Schauenburg.
Adel
Grafen von Schauenburg
Herren von Dalwigk
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
1250 scheint es eine Burgkapelle gegeben haben. 1988 und 2003-2006 wurden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Baubeschreibung
Die Burg war von einer Ringmauer umgeben. Das Burgtor befand sich an der Südseite. Auf dem Mittelplateau stand vermutlich ein Bergfried. Im Nordosten lag eine kleine Vorburg (165 x 80 Meter). Es sind noch Mauerreste der Ringmauer, eines Gebäudes auf der Südseite und des Umfassungsgrabens erhalten.
Grabungen und Funde
1850 wurden Waffen und Rüstungsteilen gefunden. Die Keramikfunde reichen vom 12./13. Jh. bis in das 16. Jh.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Gipfelburg
Rechtstyp
Pfandburg; Stammsitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 442
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 42 f.
- Reimer, Hist. Ortslexikon, S. 422
- Dalwigk, Aus der Geschichte der Schauenburg, in: Hessenland 25 (1911), S. 362
- Reuting, Burgruine Schauenburg. Bericht über die Sicherungsmaßnahmen in den Jahren 2003 bis 2006, in: Jahrbuch Landkreis Kasse (2010), S. 20-25
- Sippel, Die Schauenburg bei Hoof. Altes und Neues zu der namengebenden Burg der Gemeinde Schaunburg, in: Jahrbuch Landkreis Kassel (2002), S. 99-102
- Grathoff, Mainzer Erzbischofsburgen, 2005, S. 103 und 130
EBIDAT
7916
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schauenburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/2024_schauenburg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/2024
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