Basisdaten
Die sog. Alte Burg lag vermutlich nördlich der Altstadt von Fritzlar, unmittelbar außerhalb der Stadtbefestigung im Bereich des früheren Stadtgrabens. Die 1248 erwähnte Burg wurde wahrscheinlich von den Erzbischöfen von Mainz im frühen 12. Jahrhundert zum Schutz der durch Fritzlar verlaufenden Reichsstraße erbaut. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war die Alte Burg mit mainzischen Burgmannen besetzt. Nachdem hessische Truppen die Burganlage mutmaßlich im Jahr 1280 zerstört hatten, wurde die Alte Burg nicht wieder aufgebaut. Bauliche Überreste sind nicht erhalten.
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- castrum (1248) [Demandt, Quellen zur Rechtsgeschichte Fritzlar, S. Nr. 27]
- kommenode (Anfang des 16. Jahrhunderts) [Diemar, Wigand Gerstenberg, S. 200]
Lagebezug
14,5 km nordnordwestlich von Homberg (Efze) gelegen
Lage
Die sog. Alte Burg lag vermutlich nördlich der Fritzlarer Altstadt, außerhalb der mittelalterlichen Stadtbefestigung nahe des Haddamar-Tores, unmittelbar südlich der heutigen Stadthalle.
Geschichte
Burggeschichte
Die Errichtung der sog. Alten Burg steht vermutlich im Kontext der Integration der Reichsstraße in die mittelalterliche Stadtanlage Fritzlars im frühen 12. Jahrhundert. Hierbei schützte sie wahrscheinlich das Vorfeld des Straßenaus- bzw. -eintrittes aus dem bzw. in den Mauerbering der Stadt. Erstmals urkundliche Erwähnung findet die Burganlage in einer Mainzer Heberolle aus dem Jahr 1248. Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen dem Erzstift Mainz und Hessen wurde die mainzische Burganlage mutmaßlich im Jahr 1280 von hessischen Truppen unter Landgraf Heinrich I. zerstört. Die Burg wurde nicht wiederhergestellt, sondern durch eine neue Anlage innerhalb der Stadtmauern ersetzt (s. Stadtburg Fritzlar).
Ersterwähnung
1248
Besitzgeschichte
Im Jahr 1223 ist Graf Volquin von Schwalenberg mainzischer Burgmann in Fritzlar. Unklar ist hierbei aber, ob sich die Burgmannschaft Volquins auf die sog. Alte Burg bezieht.
Funktion
Die Burg schützte wahrscheinlich das Vorfeld des Straßenaus- bzw. -eintrittes aus dem bzw. in den Mauerbering Fritzlar durch das Haddamar-Tor.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Nach der vermuteten Zerstörung der mainzischen Burganlage im Jahr 1280 durch Landgraf Ludwig I. gelang es den Mainzer Erzbischöfen aufgrund des Widerstandes der Fritzlarer Bürgerschaft erst im Verlauf des 14. Jahrhunderts, eine neue, nun im innerstädtischen Bereich gelegene Burg (s. Stadtburg Fritzlar) zu errichten, die jedoch nie fertiggestellt wurde.
Baubeschreibung
Über die Gestalt der Burg ist nichts bekannt.
Erhaltungszustand
Von der sog. Alten Burg haben sich nach derzeitigem Kenntnisstand keine Überreste erhalten.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Stadtburg
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 90-91
- Grathoff, Mainzer Erzbischofsburgen, S. 455
- K. Demandt, Mittelalterliche Befestigung Fritzlars, in: Fritzlar im Mittelalter, S. 287-301
- Küther, Fritzlar und Mainz, in: Fritzlar im Mittelalter, S. 168-201
- Stoob, Fritzlars Stadtgrundriss, in: Fritzlar im Mittelalter, S. 302-320
EBIDAT
7994
Siehe auch
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Orte
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Alte Burg (Fritzlar)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15498_alte-burg-fritzlar> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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