
Schlösschen Schönburg
Basisdaten
Ende des 18. Jahrhunderts ließ sich Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel das kleine Schlösschen Schönburg bei Hofgeismar erbauen. Das Schloss diente ihm als Sommerresidenz in dem seit Anfang des 18. Jahrhunderts ausgebauten Heilbad Gesundbrunnen. Das vorzüglich proportionierte klassizistische Schlösschen ist auch im Innern noch teilweise im Originalzustand erhalten. Seit den 1950er Jahren nutzt die Evangelische Akademie Hofgeismar Schloss Schönburg.
Weitere Namen
Montchéri
Historische Namensformen
- Fürstliches Schloß Montchéri (1790) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 6 a Nr. 2246]
- Schloß Schönburg zu Hofgeismar (1803) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 5 Nr. 12517]]
- Kurfürstliches Schloß Schönburg (1817) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 6 a Nr. 2261]
Ortstyp
Schloss
Lagebezug
gut 22 km nordnordwestlich von Kassel
Lage
Das Schloss steht im Stadtteil Gesundbrunnen nordöstlich der Kernstadt von Hofgeismar in einem Park.
Geschichte
Burggeschichte
Das Schloss Schönburg war im Besitz Landgrafen und seit 1803 Kurfürsten von Hessen-Kassel, bis das Kurfürstentum 1866 von Preußen annektiert wurde. Im Auftrag des Landgrafen Wilhelm IX. von Hessen-Kassel wurde Schloss Schönburg in den Jahren von 1787 bis 1790 nach Plänen des Architekten Simon Louis du Ry erbaut. 1805 wurde der Teich vor dem Schloss angelegt, 1822/23 ergänzte Hofarchitekt Johann Conrad Bromeis (1788-1855) den rückseitigen Treppenhausvorbau. Das kleine Schloss ist ein Höhepunkt frühklassizistischer Architektur. Der ursprünglich französische Name „Montcherie“ wurde 1795 durch den heutigen Namen ersetzt. Das Schloss war Wohnsitz des hessischen Kurfürsten Wilhelm während seiner Sommeraufenthalte. 1822/23 wurden das heutige Treppenhaus von dem Kasseler Hofarchitekten Johann Conrad Bromeis angebaut und die heute noch zum Teil erhaltene Ausstattung der Innenräume ausgeführt. Die Originaleinrichtung des kurfürstlichen Badezimmers ist noch heute erhalten und wurde von 2010 bis 2011 mit Unterstützung des Landes Hessen neben den Deckenmalereien in zwei Eckräumen des Erdgeschosses restauriert. Seit 1952 wird das Schlösschen von der Evangelischen Akademie Hofgeismar genutzt. Die Gebäude werden als „herausragendes Baudenkmal des Kasseler Klassizismus“ angesehen.
Ersterwähnung
1790
Laufzeit
Ende 18. Jahrhundert–
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Das wohlproportionierte Schlossgebäude ist ein anderthalbgeschossiger Rechteckbau mit Walmdach. Ein Säulenportukus mit Flachgiebel betont die Mittelachse der Südfront. Auf der Nordseite tritt in entsprechender Breite das ergänzte Treppenhaus hervor.
Erhaltungszustand
In seiner äußeren Form ist Schloss Schönburg weitgehend im Originalzustand erhalten. Im Innern finden sich noch klassizistische Deckengemälde sowie das kurfürstliche Badezimmer mit einer in den Fußboden eingelassenen Marmorwanne.
Burgtyp
Bautyp
Schloss
Funktionstyp
Residenz
Nachweise
Quellen
- Inventar vom Fürstlichen Schloß Montchéri zu Hofgeismar (1790), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 6 a Nr. 2246
- Mobiliarinventar vom Kurfürstlichen Schloß Schönburg zu Hofgeismar am Brunnen (1817-1826), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 6 a Nr. 2261
- Schloß Schönburg am Gesundbrunnen zu Hofgeismar (1845-1862), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 7 b 1 Nr. 605
Literatur
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schlösschen Schönburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15426_schloesschen-schoenburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15426