Basisdaten
Schloss Breitenau befindet sich am westlichen Ortsrand von Guxhagen, am linken Ufer der unteren Fulda. Die im Jahr 1113 als Kloster gegründete Anlage wurde 1579 von Landgraf Wilhelm IV. säkularisiert und von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel ab 1607 zum herrschaftlichen Schloss um- und ausgebaut. Ein Großteil der zum Schloss gehörigen Gebäude wurde 1626 durch die Truppen Tillys bereits wieder zerstört. Erhalten ist einzig ein dreigeschossiger Torturm am westlichen Rand der Anlage.
Ortstyp
Schloss
Lagebezug
20 km nordnordöstlich von Homberg (Efze) gelegen
Lage
Die ab 1607 errichtete Schlossanlage befand sich auf dem Gelände des 1527 säkularisierten Benediktinerklosters Breitenau.
Geschichte
Burggeschichte
Das 1113 gegründete Kloster, dessen Vögte die Landgrafen waren, wurde im Zuge der Reformation in Hessen 1527 säkularisiert. Zwar blieb ein Großprojekt des Landgrafen Moritz (1606) unausgeführt, ab 1607 wurden die Klostergebäude aber dennoch zu einem landgräflichen Lustschloss ausgebaut, das im Dreißigjährigen Krieg 1626 und 1640 weitgehend zerstört wurde. Die Klosteranlage wurde im 19. Jahrhundert in eine Besserungsanstalt umfunktioniert.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Im Jahr 1579 ließ Landgraf Wilhelm die Klosterkirche in einen Fruchtspeicher umwandeln und im Untergeschoss einen Pferdestall einrichten (s. Landau, Ansichten, 1842, S. 81). Landgraf Moritz beabsichtigte, das Kloster in ein Schloss umzubauen sowie die Errichtung einer neuen Stadt „Köln“ (Colonia Hessorum; s. Landau, S. 82). Den Umbau ließ Moritz ab 1607 vornehmen. Die gemäß Moritz' Plänen errichteten Gebäude wurde allerdings im Laufe des Dreißigjährigen Krieges wieder zerstört, nur die Kirche und eine Scheune blieben erhalten (s. Landau, S. 83).
Erhaltungszustand
Bis auf wenige Reste der Wehrmauer wurde die Klosteranlage zerstört. Vom Umbau als Schlossanlage des frühen 17. Jahrhundert zeugt heute einzig der dreigeschossige Torturm (Erneuerung des 17. oder 18. Jahrhunderts) an der Westseite der ehemaligen Klosteranlage. Dagegen hat sich die romanische Klosterkirche in ihrer Kernsubstanz erhalten und wurde nach dem Umbau im 16. Jahrhundert zuletzt im 19. Jahrhundert in vier Stockwerke aufgeteilt.
Nachweise
Literatur
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler I, 2008, S. 368-370 (vor allem zur Klosterkirche)
- Reimer, Ortslexikon, S. 63
- Landau, Ansichten von Hessen, S. 71-83
- Denkschrift zur 600-Jahrfeier der Gemeinde Guxhagen, S. 34
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Breitenau“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15418_schloss-breitenau> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15418