Hofgut Odenhausen

Bau / Ersterwähnung 1473  
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Gemarkung
Odenhausen
Landkreis
Gießen

Basisdaten

Im Jahre 1473 ließ Georg Ludwig von Nordeck genannt Braun dort, wo sich heute das Hofgut befindet, ein befestigtes Haus erbauen. Die heutige Hofanlage geht jedoch weitgehend auf die Um- und Erweiterungsbauten nach dem 30jährigen Krieg zurück, als sich das Hofgut im Besitz des Hauses Nordeck zur Rabenau befand. Das Herrenhaus, ein großer, freistehender, dreigeschossiger Fachwerkbau, der im 17. Jahrhundert auf einem älteren Steinsockel errichtet wurde, ist besonders bemerkenswert.
Heute beherbergt das Hofgut unter anderem eine Tanzschule und eine Sattlerei.

Ortstyp

Herrenhaus

Lagebezug

etwa 11 km östlich von Staufenberg

Lage

Das Hofgut liegt östlich des historischen Ortskerns, Odenhausen, Appenborner Weg 11/13.

Geschichte

Ersterwähnung

1473

Besitzgeschichte

Der befestigte Adelshof wurde 1473 von den Nordeck genannt Braun errichtet. Als dieser Familienzweig 1554 ausstarb kauften die Nordeck zur Rabenau die Anlage. Ende des 19. Jahrhunderts kam das Hofgut an die Grafen von Schwerin-Friedelhausen und ist heute in Privatbesitz.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

1473 errichtete Georg Ludwig von Nordeck genannt Braun auf dem Gebiet des heutigen Hofguts ein befestigtes Burghaus, das vermutlich durch einen Wassergraben geschützt wurde. Nach dem Ende des 30jährigen Krieges wurde die Anlage zu einem Hofgut erweitert.

Erhaltungszustand

Der heutige Zustand geht größtenteils auf die Erweiterungen und Umbauten nach dem 30jährigen Krieg zurück. Das Sockelgeschoss des Herrenhauses ist älter und stammt noch aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.

Denkmaltopographie

Wichtigstes Gebäude der von zahlreichen Gebäuden umgebenen Hofanlage ist das Herrenhaus im Süden (Nr. 11), das laut zweiter Datierungen zwischen 1669 und 1681 entstanden ist. Der stattliche, dreigeschossige Fachwerkbau mit Schopfwalmdach ist wegen seiner überregionalen baugeschichtlichen Bedeutung besonders hervorzuheben. Über einem hohen, 1549 datierten Sockelgeschoss erbaut, ist er auf der Rückseite völlig verschindelt und wahrt sowohl auf der zum Hof orientierten Traufseite, als auch auf der östlichen Giebelseite aufwändig gestaltetes Fachwerk, das vollkommen symmetrisch aufgebaut ist. Bemerkenswert sind zunächst die durch plastisch ausgearbeitete, mehrfach profilierte Quergebälke von einander geschiedenen, nach oben breiter werdenden Geschosse. Sie sind auf der Nordseite, die durch einen in der Gebäudemitte liegenden Giebelaufbau im Dachgeschoss sowie durch den erhöht gelegenen, separat verdachten Eingang mit zweiseitiger Freitreppe als Hauptfassade ausgewiesen ist, durch gleichmäßig gereihte Eck-, Bund- und Zwischenständer rhythmisiert. Ebenfalls symmetrisch geordnet sind hier die Zierelemente, die Volutenbänder des Giebels, die unterhalb der Fenster angebrachten Brüstungsfiguren mit „Feuerböcken“, doppelten Andreaskreuzen und von Rauten durchzogenen Andreaskreuzen sowie die mit Schnitzereien belegten Eckständer mit Ranken- und Wappenmotiven. Gleichfalls herausragend sind das zweigeschossige Stallgebäude mit dichtem Fachwerk des 18. Jahrhunderts auf der Westseite sowie die 1735 datierte Mühle an der Nordostecke des Hofes, die über einem massiven Unterbau symmetrisch aufgebautes Fachwerk mit weit gespreizten „Mannfiguren“ erkennen lässt.

Burgtyp

Bautyp

Herrenhaus

Nachweise

Literatur

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hofgut Odenhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15343_hofgut-odenhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15343

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