Riedeselscher Amtshof Freiensteinau

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Freiensteinau
Landkreis
Vogelsbergkreis

Basisdaten

Die kleine Schlossanlage befindet sich am südlichen Ortsrand von Freiensteinau. Urkundliche Nachrichten zu einem möglichen burgartigen Vorgängerbau des Amtshofes liegen nicht vor. Spätestens 1459 kam das Hofgut an die Riedesel zu Eisenbach, die die Anlage Ende des 17. und Anfang des 19. Jahrhunderts in mehreren Schritten zu einem kleinen Schlossbau erweiterten. Das aus einem Herrenhaus hervorgegangene, bis heute erhaltene Schloss ist in nördlicher und östlicher Richtung von weiteren Wohn- und vor allem Wirtschaftsgebäuden umgeben.

Weitere Namen

Schloss Freiensteinau

Historische Namensformen

Ortstyp

Herrenhaus

Lagebezug

24 km südlich von Lauterbach gelegen

Lage

Die kleine Schlossanlage befindet sich am südlichen Ortsrand von Freiensteinau (Am Kirchberg 2-4), unmittelbar nördlich der Evangelischen Kirche.

Geschichte

Burggeschichte

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts befindet sich ein Freiensteinauer Gut im Besitz der von Blankenwald. Das Hofgut in Freiensteinau, aus dem sich später der kleine Schlossbau entwickeln sollte, steht bis zu deren Aussterben im Jahr 1429 im Besitz der Herren von Eisenbach. Sie hatten es 1338 von Werner von Blankenwald [HStAD Bestand F 27 A Nr. 72/3] erworben. Nach dem Aussterben der Familie von Eisenbach kam spätestens 1457 das Hofgut an die von Riedesel. Diese bauten die Anlage aus und nutzten sie als Sitz des riedeselschen Amtmannes bzw. Schultheißen für das Gericht Freiensteinau. Der Ort war ein pfälzisches Lehen, was mehrfach in Lehnsbriefen, so auch 1660 von Friedrich, Pfalzgraf bestätigt wurde. Konflikte bestanden mit dem Abt von Fulda, der Besitz- und Hoheitsrechte im Ort beanspruchte. Nach dem Tod des letzten Besitzers aus der Familie Riedesel 1975 wird das Gebäudeensemble verkauft und dabei geteilt. Während die Gebäude zur Bewirtschaftung und Verwaltung des Hofgutes, - die Verwalterwohnung, die Scheunen und Ställe -, in den Besitz der Gemeinde Freiensteinau kommen, erwirbt eine Linie der von Westernhagen den eigentlichen Schlossbau, den anderen Teil der Wirtschaftsgebäude sowie den Schlossfriedhof.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

1688 wurde im Auftrag der Freiherren Riedesel zu Eisenbach im südlichen Bereich des Gutshofgeländes ein eingeschossiges Herrenhaus mit stattlichen Außenmauern aus Basaltstein auf einem Gewölbekeller errichtet.
Dieses Herrenhaus wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts um ein zweites Stockwerk mit Satteldach erweitert. Die Außenmauern wurden dabei wiederum in Basalt ausgeführt. Das Innere des schlossartigen Herrenhauses erhielt nun eine aus Sandstein gefertigte Wendeltreppe, die ins zweite Geschoss führte. Die Innenwände und Geschossdecken wurden in Fachwerkbauweise aus Eichenbalken erbaut.
In den 1920er Jahren erfolgte schließlich der Ausbau zu einem kleinen Landschloss, in dessen Zuge auch das Dachgeschoss ausgebaut und mit jeweils drei Giebelgauben an der Ost- und Westseite versehen wurde. In diesem baulichen Zustand verfügte das Gebäude über 16 Zimmer mit einer Wohnfläche von etwa 600 m².
Der heutige Gebäudekomplex umfasst neben dem Schlossbau ein Bauernhaus (Verwalterwohnung), Stallungen, Scheunen, ein Gärtnerhaus und einen kleinen Schlossfriedhof.

Baubeschreibung

Im Bereich der Fundamente besitzen die Außenmauern des Schlossbaus eine Dicke von etwa 3 m, was auf einen wehrhafte Vorgängerbau, möglicherweise eine Burganlage, hinweist, von der allerdings keine urkundlichen Nachrichten vorliegen.

Denkmaltopographie

DenkXweb Amtshof

Burgtyp

Bautyp

Herrenhaus; Schloss; Hofgut

Rechtstyp

Amtssitz

Funktionstyp

Adelssitz; Amtssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Riedeselscher Amtshof Freiensteinau“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15259_riedeselscher-amtshof-freiensteinau> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15259

Indizes