Basisdaten
Die Burg der von Radenhausen lag 2 km südsüdwestlich von Kirchhain, nahe eines Altarms der Ohm. Die Burg, bei der es sich wahrscheinlich um eine wasserburgartig befestigte Hofanlage handelte, wurde im 11./12. Jahrhundert durch die von Radenhausen errichtet. Wann die Zerstörung der Anlage erfolgte ist unbekannt. Baureste sind nicht erhalten.
Historische Namensformen
- Rodenhuden (1283) [HStAM Bestand Urk. 37 Nr. 474]
- Rodehusin (1264)
- Radenhusen (1292)
Ortstyp
Burg; Hof
Bezeichnung der Siedlung
- Curiam nostram (1283) [HStAM Bestand Urk. 37 Nr. 474]
Lagebezug
10 km östlich von Marburg gelegen
Lage
Auf dem Nordufer der Alten Ohm, 2 km südsüdwestlich von Kirchhain, befand sich die wasserburgartig befestigte Hofanlage der Herren von Radenhausen, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Etwa 200 m südlich von Burg Radenhausen befindet sich am gegenüberliegenden Ufer der Alten Ohm der 1786 errichtete Hof Radenhausen.
Geschichte
Burggeschichte
1723 wurden die Wassergräben der alten Burg trocken gelegt.
Laufzeit
11./12. Jahrhundert–2. Viertel des 17. Jahrhunderts
Besitzgeschichte
1283 überlassen die Brüder Berengar und Wiegand von Radenhausen dem Deutschen Orden ihren Hof in Radenhausen bis sie ihre Schulden dem Orden gegenüber abgetragen haben. Im Februar 1335 tauschen die Brüder Arnold und Ludwig von Radenhausen ihren in Radenhausen gelegenen Hof mit dem Hof Eckehards von Radenhausen, der sich ebenfalls in Radenhausen befindet. Im Oktober 1351 verkauft Ludwig von Radenhausen seinen Hof an Eckehard von Radenhausen. 1376 weist das Kloster Haina Einkünfte aus einem Hof in Radenhausen aus. Nachdem der Deutschordenritter Ludwig von Radenhausen 1469 seinen Hof in Radenhausen den Landgrafen von Hessen zu Lehen aufgetragen, belehnen diese wiederum die von Radenhausen mit dem halben Hof zu Radenhausen. Im Mai 1472 erwirbt Johann von Lehrbach, Burgmann zu Amöneburg, die Höfe zu Radenhausen von seinem Onkel Adolf von Radenhausen. Im Jahr 1485 veräußert jener Johann von Lehrbach Radenhausen an Wilhelm III., Landgraf von Oberhessen. 1491 tauscht Ludwig von Radenhausen, Burgmann zu Kirchhain, seinen freien Hof zu Schönbach gegen einen Hof des Deutschen Ordens zu Radenhausen. 1582 urkundet Hans Wilhelm von Radenhausen, Burgmann zu Amöneburg, dass er und sein Bruder Adolf von Ludwig IV., Landgraf von Hessen-Marburg, den fürstlichen Hof zu Radenhausen als Mannlehen erhalten haben.
Adel
Herren von Radehausen (bis 1832)
Funktion
Heute wird das Gut als Künstlerwerkstatt genutzt.
Abgang
Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Burg wurde vermutlich im 11./12. Jahrhundert errichtet und gemeinsam mit dem Dorf Radenhausen im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde.
Baubeschreibung
Bei Burg Radenhausen handelte es sich möglicherweise um eine turmburgähnliche Hofanlage die mit Wassergräben umgeben war.
Erhaltungszustand
Von der vermuteten Turmburganlage haben sich keine Reste erhalten. Die Wassergräben der Anlage wurden wohl im Jahr 1723 zugeschüttet.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Turmburg; Wasserburg
Funktionstyp
Adelshof
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 261-262
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 232-233
- Kern, Amöneburger Becken, S. 111-112
- Schneider, Stadt und Amt Amöneburg, S. 355-359
- Gensen, Christenberg, S.154-156
- Töpfer, Radenhausen, ein Rittergut wie aus einem Märchenbuch, in: Oberhessische Presse (22.06.2013)
EBIDAT
8099
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
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- Topografische Karten
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Radenhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15164_burg-radenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15164