
Burgstätte "Offenhausen" bei Lohra, 1990
Basisdaten
Burg Offenhausen befand sich nahe der wohl gleichnamigen Ortswüstung am rechten Ufer der Salzböde, etwa 2 km nordwestlich von Lohra. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die befestigte Anlage 1324 als Besitz des Erzstiftes Mainz. Bei der Burg handelte es sich um eine kleine Turmburg mit Wassergraben oder aber um eine befestigte Hofanlage, die ebenfalls von einem kreisrunden Wassergraben umgeben war. Wann und aus welchen Gründen der Verfall der Burg einsetzte, ist nicht bekannt, die Burg lag wohl aber schon vor 1603/1629 wüst. Die letzten Reste des kreisrunden Wassergrabens wurden erst 1929 entfernt, allerdings ist der Verlauf des Grabens auf Luft- und Satellitenbildern noch erkennbar.
Historische Namensformen
- Uffinhusin (1324) [StA Würzburg, Amöneburger Kellereirechnungen, zit. n. Reimer, Ortslexikon, S. 360]
- Offenhausen (1592) [Salbuch Gericht Lohra]
Ortstyp
Burg; Befestigter Hof
Bezeichnung der Siedlung
- im Offenhausen
- auf der alten Burg
- unterm Burggraben (1746)
- Burg (1803) [HStAM Best. Karten B 271]
Lagebezug
13 km südwestlich von Marburg gelegen
Lage
Burg Offenhausen und die gleichnamige Ortswüstung lagen am rechten Ufer der Salzböde, etwa 2 km nordwestlich von Lohra bei der Mappesmühle. Die Mitte des 19. Jahrhunderts angefertigte Niveaukarte des Kurfürstentums Hessens kennzeichnet den Standort der Burg noch als runde, schraffierte Fläche (s.d. Kurfürstenthum Hessen : Niveau Karte auf 112 Blättern, Kassel 1840-1861 / 69: Lohra [1 : 25000]). Unweit südwestlich finden sich in Hanglage hoch-und spätmittelalterliche Siedlungsspuren, die mit der der vormaligen Burganlage in Beziehung gestanden haben könnten.
Geschichte
Ersterwähnung
1324
Besitzgeschichte
1324 besitzt das Erzstift Mainz einen Hof in Offenhausen, der mit der Burg identisch sein könnte. 1434 belehnt Graf Johann IV. von Solms-Lich den Junghenne zu Fronhausen und Henne Lappe von Gleiberg mit Vorrechten (Gerechtsamen) in Offenhausen. Den Zehnten zu Offenhausen haben 1592 die Riedesel zu Kirchvers inne. 1746 steht der Offenhäuser Zehnte den Senfft von Pilsach zu.
Abgang
Die Burganlage in Offenhausen lag vermutlich bereits 1603/1629 wüst.
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Eine Gemarkungskarte von Lohra aus dem Jahr 1802/03 weist eine Parzelle mit doppelt angedeuteter Mauer aus, die die Bezeichnung 'Burg' trägt. Möglicherweise handelte es sich bei der Burg Offenhausen um eine kleine Turmburg mit Wassergraben oder aber um eine befestigte Hofanlage, die ebenfalls von einem kreisrunden Wassergraben umschlossen wurde.
Erhaltungszustand
Die Reste einer viereckigen wasserburgartigen Anlage mit kreisförmigem Graben waren im 19. Jahrhundert noch zu erkennen, wurden aber im Jahr 1929 beseitigt. Knappe zufolge war der Standort der früheren Anlage aber auch nach der Beseitigung noch schwach im Gelände erkennbar.
Burgtyp
Bautyp
Wasserburg; Turmburg
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 261
- Stab, Die Wüstung Ofenhausen, in: Hessenland 47 (1934), S. 36-39
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 228-229
- Historisches Ortslexikon Biedenkopf, S. 95-96 (Mornshausen a. S.)
- Landau, Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen, S. 194
- Kroh, Streifensysteme und Ortswüstungen zwischen Ober- und Unterlahn, Bd. 1
EBIDAT
8117
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Offenhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15159_burg-offenhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15159
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