
Burg Forst, Südostansicht
Basisdaten
Die Burganlage befand sich 4,5 km ostsüdöstlich von Stadtallendorf nahe der Wüstung Forst. Bei der 1353 erstmals urkundlich als hessisches Lehen der von Gleimenhain genannt von dem Forst erwähnten Burganlage handelte es sich den schriftlichen Nachrichten zufolge um eine Kemenate. Umwehrt war diese quadratische Befestigung mit Wall und Wassergraben. 1563 beschlossen die nunmehrigen Besitzer, die von Dörnberg und das Erzbiststift Mainz, die im 15./16. Jahrhundert verfallene Burg nicht mehr aufzubauen. Erhalten sind der Wassergraben und überwachsene Mauerzüge der Ringmauer und des Wohnturms.
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- Kemenate (1353) [Generalrepertorium Forste]
Lagebezug
21,5 km ostnordöstlich von Marburg gelegen
Lage
Die Reste der ehemaligen Kemenate (Wasserburg) liegen unter Hochwald im Bereich einer der Wiera-Quellen, 4,5 km ostsüdöstlich von Stadtallendorf, westlich der alten Straße von Niederklein nach Neustadt und 150 m nordöstlich der heutigen Kapelle Mariabild.
Geschichte
Besitzgeschichte
Im Jahr 1283 wird ein Ludwig de Forest erstmals urkundlich erwähnt, der vermutlich Bauherr von Burg Forst gewesen ist. 1353 öffnen die von Gleimenhain, genannt von dem Forst, dem Landgrafen ihre Kemenate zu dem Forst. 1478 geben die von Görz die ihnen verpfändete Hälfte an die Schenken zu Schweinsberg zurück. Im gleichen Jahr verkaufen die Schenken Hans von Dörnberg ihre Wüstung und Dorfschaft einschließlich der Burg. Im Jahr 1563 verpflichten sich das Erzstift Mainz und die von Dörnberg, den gemauerten Stock nicht wieder zu einer Burg auszubauen.
Adel
Herren von Gleimenhain genannt von dem Forst
Abgang
Im Laufe des 16. Jahrhunderts verfiel die Burganlage wohl allmählich. 1563 beschlossen die von Dörnberg und das Erzbiststift Mainz, die Burg nicht mehr aufzubauen.
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Bei der Anlage handelt es sich um eine quadratische Befestigung mit Wall und Wassergraben (ca. 16 m x 16 m Außenmaß), in deren Innenfläche sich ein viereckiges Gebäude von 4 m Seitenlänge befunden haben soll. Der Wassergraben wurde von der Quelle der Wiera bzw. einem längeren Zufluss gespeist.
Erhaltungszustand
Als Relikt der vormaligen Burganlage hat sich der Wassergraben erhalten. Zudem sind im Gelände noch überwachsene Mauerzüge der Ringmauer und des Wohnturm zu erkennen. Im Erdreich des Burghügels finden sich darüber hinaus Rückstände von Schiefer, Mörtel, Lehm, Scherben und Holzkohle.
Grabungen und Funde
Lesefunde aus dem 13./14. Jahrhundert. Außerdem Fragmente von Fußbodenplatten.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg
Rechtstyp
Lehnsburg
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 249-250
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 268-269
- Kern, Amöneburger Becken, S. 182-185
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 89
- Reimer, Ortslexikon, S. 142
- Die Dorf- und Burgstelle Forst im Herrenwald / Schneider, Alfred. - In: Amöneburger Blätter, Bd. 25 (2011), 3 u. 4, S. [1]-20
EBIDAT
8105
Siehe auch
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Orte
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Forst“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14979_burg-forst> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14979
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