Burg Tannenberg

Bau / Ersterwähnung 1348  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Nentershausen

Basisdaten

Die Burg Tannenberg hatte im Mittelalter eine große strategische Bedeutung durch die Nähe zu der durch den Seulingswald führenden Handelsstraße "Durch die kurzen Hessen". Sie gehörte der Familie von Baumbach, einem alten hessischen Adelsgeschlecht und Mitglied der Althessischen Ritterschaft, das 1246 zum ersten Mal erwähnt wurde. Ende des 17. Jahrhunderts besaßen die Landgrafen von Hessen Teile der Burg, die Familie von Baumbach residierte in einem Herrenhaus im Ort Nentershausen. Das Burgareal verfiel wurde erst im 20. Jahrhundert wieder in Stand gesetzt. Das Burgwartshaus wurde Im Dritten Reich als Herberge des Bundes Deutscher Mädel, und nach dem Krieg als Jugendherberge genutzt. Die gesamte Burganlage gehört heute dem „Verein der Freunde des Tannenbergs“ in Nentershausen.

Weitere Namen

Tannenburg

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Lagebezug

14,5 km östlich von Rotenburg an der Fulda

Lage

Auf einem Bergsporn auf 351m ü NN etwa einen Kilometer südöstlich von Nentershausen gelegen.

Geschichte

Burggeschichte

Die Gründung der Burg lässt sich urkundlich nicht nachvollziehen, aber bereits 1348 besaß Ludwig I. von Baumbach die Burg. Er wurde 1360 durch den Abt von Hersfeld in Absprache mit dem Landgrafen von Hessen mit der Burg belehnt, ob er sie erbaut hat, wird in der Literatur unterschiedlich bewertet. Vermutlich lebte die Familie bereits früher in der Burg Alt-Tannenberg, die im späten 14. Jahrhundert verlassen wurde und als Steinbruch für den Neubau diente. Die Burg diente der Sicherung der Handelsstraße "Durch die kurzen Hessen" und dem nahe gelegenen Kupferschieferbergbau, was eine Vielzahl an Konflikten zwischen den von Baumbachs mit den hessischen Landgrafen und dem Ortsadel nach sich zog. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage unter Ludwig VII. von Baumbach († 1552), hessen-kasselischer Geheimrat und Hofmarschall, und Ewald von Baumbach († 1575), kurmainzischer Geheimrat und Komitialgesandter, weiter ausgebaut. Nach dem Dreißigjährigen Krieg zog die Familie in ein Herrenhaus im Ort Nentershausen um, große Teile der Besitzungen erwarben die Landgrafen von Hessen in 1698 und 1739. Im 19. Jahrhundert diente die Burg Landarbeitern auf dem Rittergut und Bergarbeitern aus der Kupfer- und Kobaltgrube als Unterkunft. Nach 1903 wurden durch die Familie von Baumbach Renovierungsarbeiten begonnen. Heute gehört sie dem "Verein der Freunde des Tannenberg", der sich um eine Instandsetzung und Nutzung der Burg kümmert.

Ersterwähnung

1348

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Die Gesamtanlage der Burg hat die Grundform eines langgestreckten Rechtecks mit etwa 50 m Länge und 25 m Breite und ist mit einem tiefen Halsgraben vom Hang getrennt. Zum Bau der Wände wurde Tuffstein genutzt. Im Westen befindet sich der Eingang zur Kernburg, ein Hof zieht sich durch die gesamte Anlage und teilt diese in eine nördliche und südliche Seite. Neben dem Eingang befand sich der älteste Wohnteil der Burg. In einem Wappenstein über dem Portal dieses Hauses sind die Initialen der Bauherren des 16. Jahrhunderts zu lesen. Auf der Gegenseite steht ein vierstöckiger Bau mit einem gotischen Erker einer Kapelle in der zweiten Etage.

Burgtyp

Bautyp

Spornburg

Rechtstyp

Ganerbenburg; Ministerialensitz

Funktionstyp

Adelssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Tannenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14888_burg-tannenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14888

Indizes

Die Lage von Tannenberg im Orthofoto