Schloss Herborn

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Herborn
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis

Basisdaten

Oberhalb der Stadt Herborn liegt ein Schlossbau anstelle der früheren Burganlage. Schloss Herborn wurde vom 14. bis zum 17. Jahrhundert mehrfach erweitert und umgebaut. Letzte Baumaßnahmen erfolgten zu Ende des 19. und im 20. Jahrhundert.

Ortstyp

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung

Lage

Westlich oberhalb der Stadt in beherrschender Lage auf einem nach Osten gerichteten Bergsporn ehemals Burganlage, heute Schloßbau

Geschichte

Burggeschichte

1350 wurde erstmals eine Burg Herborn erwähnt, die vermutlich schon im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Die Burg sollte die Fernstraßen und den Marktort schützen. Zu dieser Zeit war Herborn im Besitz der Grafen von Nassau, wurde aber in der Dernbacher Fehde zerstört. Im Anschluss wurde die Burg wieder aufgebaut und mit Burgmannen besetzt, später schlossartig umgebaut. 1584 gründete Graf Johann IV. von Nassau-Dillenburg auf dem Schloss die Hohe Schule. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert war Schloss Herborn gelegentlich Nebenwohnsitz oder Witwensitz, verlor ab 1806 an Bedeutung. 1869 wurde das Schloss für den Aufbau eines evangelisch-theologischen Seminars restauriert, das noch heute dort besteht.

Laufzeit

13. Jahrhundert–

Sonstiges

Im Herborner Schloss befindet sich noch heute eine bedeutende Bibliothek, die mit ihren ungefähr 68 000 Werken nicht nur um die 10 000 aus der Zeit vor 1900 umfasst, sondern auch viele Druckwerke aus Herborns historischen Druckereien wie Corvin.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Das Herborner Schloss wurde zwischen dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts bis 1449 von den Grafen von Nassau neu erbaut. Der Südturm des Herborner Schlosses stammt von 1416, die nördlichen Türme und die Vollendung der Schlossscheune 1443 deuten auf einen Ausbau der Anlage als Residenz unter Graf Engelbert I. von Nassau-Breda hin.1570 wurde die Anlage entfestigt und der Turm abgebrochen. Mit der Gründung der Hohen Schule kam es 1584/85 zu Umbaumaßnahmen, genauso im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts für das Evangelisch-Theologische Seminar. 1926-1931 sanierte Ludiwg Hoffmann den Bau.

Baubeschreibung

Von der spätmittelalterlichen Befestigung der Burganlage sind noch Wehrmauern und der Hainturm erhalten. Bei der Anlage handelt es sich um eine gestreckte drei- bzw. viergeschossige Baugruppe mit hohen Satteldächern und drei Türmen. Die südlichen und mittleren Gebäude stellen die ältesten Teile des Schlosses dar. Alle Türme weisen ein vorkragendes Obergeschoss und Kegeldächer auf. Am Südturm sind noch vier Wichhäuschen vorhanden, am mittleren Turm drei halbrunde Strebepfeiler. Das Gewölbe im Inneren ist erhalten. Am Hof befindet sich ein niedriger barocker Querflügel. An einem Fenster des Nordgiebels gibt es schöne Korbfenster aus der Renaissance.

Denkmaltopographie

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Burgtyp

Bautyp

Schloss

Nachweise

Literatur

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schloss Herborn“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/14638_schloss-herborn> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/14638

Indizes

Burg HerbornSchloss HerbornSchloss HerbornSchloss HerbornSchloß Herborn, 1928Die Lage von Herborn, Schloss im OrthofotoHerborn von Norden 113Herborn um 1640 (Joris van der Hagen)Schloss Herborn von Osten, Zeichnung Ferdinand Luthmers, 1910Schloss Herborn von Süden, Zeichnung von Ferdinand Luthmer, 1910Schloss Herborn, Grundriss des ErdgeschossesSchloss Herborn, Grundriss des Obergeschosses, 1910Schloss Herborn um 15oo, hypothetisch